Der Bund Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben nach dem Beschmieren der Holzrückemaschine im Steigerwald bei Handthal nochmals gemeinsam eine kurze Stellungnahme veröffentlicht. Man distanziere sich von dem Bemalen einer Rückemaschine eines privaten Forstunternehmers, schreiben Ralf Straußberger, Waldreferent des BN, und Helmut Beran, Geschäftsführer des LBV.
Zugleich weisen BN und LBV Unterstellungen als haltlos zurück, die beiden Naturschutzverbände hätten etwas mit dieser Mal-Aktion zu tun. "Wir machen nicht den Forstunternehmer für die Fällungen der dicken Bäume verantwortlich, sondern die Bayerischen Staatsforsten, die das angeordnet haben." BN und LVB nehmen dabei Bezug auf eine Äußerung des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins "Unser Steigerwald", Oskar Ebert. Dieser hatte nämlich - wie berichtet - behauptet, die Grünen-Bundestagsabgeordnete Badum, der Bund Naturschutz und der Nationalparkverein würden sich nicht scheuen, "idealistische junge Menschen mit plumpen Parolen zu manipulieren".
Man kritisiere, dass die Holznutzung in einem der naturschutzfachlich wertvollsten Wälder Deutschlands weiterhin Vorrang haben soll vor dem Schutz als Nationalpark, so Steffen Jodl, BN-Regionalreferent für Unterfranken. BN und LBV würden weiterhin mit guten Argumenten für den Schutz alter Buchen werben und sich für einen Nationalpark einsetzen.
"Infame" Anschuldigungen
Die Äußerung Oskar Eberts nimmt auch der "Verein Nationalpark Steigerwald" zum Anlass für eine Presseerklärung. Man distanziere sich von der Sprühaktion, schreibt der Vorsitzende Liebhard Löffler. "Für gar nicht gut halten wir aber auch die völlig überzogenen und pauschalen Vorwürfe von Ulrich Mergner und Oskar Ebert, die auch unseren Verein namentlich dabei benennen. Uns in die Anschuldigungen mit einzubeziehen, entbehrt jeglicher Grundlage und ist infam."
Aber letztendlich zeige sich an den völlig überzogenen Reaktionen der Nationalpark-Gegner, so Löffler, dass man sehr dünnhäutig sei. Es scheine so, als ob man sich seiner Sache doch nicht so sicher sei. "Weder der von allen wahrgenommene Klimawandel, noch die zunehmende Trockenheit scheren sich im geringsten um die Aufgeregtheiten, die von Nationalpark-Gegnern derzeit mal wieder gerne aufgegriffen und instrumentalisiert werden. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen sollte man sich möglichst schnell und möglichst sachlich den wirklichen Problemen und Herausforderungen stellen – bei aller verständlichen Emotionalität." Ergebnisse finde man nicht in kleinlichem Hickhack und - noch dazu falschen -Schuldzuweisungen. "Ergebnisse müssen gesucht werden an runden Tischen, in sachbezogenen und politischen Diskursen."