Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) steht unter Corona-Verdacht: Trotz eines negativen Tests müsse sie weiter in Quarantäne bleiben, schreibt die 44-Jährige auf ihrer Facebook-Seite.
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Am Mittwochabend war ein FDP-Abgeordneter aus dem Bauausschuss des Bundestags positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Noch am Morgen saß Weisgerber während einer Ausschusssitzung direkt neben dem Kollegen. Deshalb habe sie umgehend die Parlamentsärztin kontaktiert und sich in häusliche Quarantäne begeben, so die Abgeordnete. Am Donnerstagmorgen sei sie dann auf das Virus getestet worden.
"Das Testergebnis ist negativ", atmete Weisgerber am Freitagnachmittag auf. Dennoch müsse sie als sogenannte "Kontaktperson 1" 14 Tage in Quarantäne bleiben – und regelmäßig Fieber messen. "Kontaktperson 1" sei sie, so hätten ihr die Ärzte erklärt, weil sie rund eine Stunde in 40 Zentimeter Abstand zum infizierten FDP-Kollegen gesessen habe.
Aus Rücksicht auf ihre Mitmenschen werde sie nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen, "und zwar so lange, bis eine Infektion ausgeschlossen werden kann", so Weisgerber. Es gehe ihr gut, sie könne von zuhause aus arbeiten. "Von dort werde ich die Ergebnisse der Kommunalwahl intensiv verfolgen."
Die CSU-Politikerin wurde ausgerechnet an ihrem Geburtstag mit dem Corona-Verdacht konfrontiert. Wegen des Ehrentags sei ihr Ehemann in Berlin zu Besuch gewesen. Auch er habe sich sofort in Quarantäne begeben und testen lassen. Das Ergebnis war ebenfalls negativ. Ihre Kinder seien während der Sitzungswoche bei den Großeltern gewesen und würden dort auch bleiben, so Weisgerber. Die Mitarbeiter ihres Berliner Büros arbeiteten ebenfalls von zuhause.
Gesundheitsamt Schweinfurt meldet zwei weitere Corona-Fälle
Unterdessen meldete am Freitagnachmittag das Gesundheitsamt Schweinfurt zwei weitere bestätigte Corona-Fälle, in Stadt und Landkreis Schweinfurt sind nun insgesamt fünf Personen infiziert.
Laut einer Mitteilung des Landratsamtes handelt es sich bei den neuen Fällen um eine 40-Jährige, "die keine Symptome hat und zu Hause in Quarantäne ist. Die Kontaktpersonen sind ermittelt und informiert. Zwei Personen aus dem direkten Umfeld befinden sich vorsorglich in Quarantäne." Beim zweiten neuen Fall ist ein 41-Jähriger betroffen, der zwar Symptome hat, diese aber zu Hause behandelt werden können. Seine unmittelbaren Kontaktpersonen befinden sich laut Landratsamt in Quarantäne. Auch hier habe das Gesundheitsamt Schweinfurt alle weiteren Kontaktpersonen ermittelt und informiert. Weiter heißt es: "Über den Gesundheitszustand der drei bisherigen Fälle ist nichts Neues zu berichten."
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Das Bürgertelefon des Gesundheitsamts Schweinfurt kann man auch am Wochenende anrufen. Es ist Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr erreichbar unter 09721 55 745. Um noch mehr Anrufe entgegennehmen zu können, wurde das Personal aufgestockt, auch mit Mitarbeitern der Stadt. Beim Thema bayernweite Schulschließungen ab Montag, 16. März, bis zum Ende der Osterferien, verweist das Landratsamt darauf, dass alle Schularten sowie Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen oder Heilpädagogische Tagesstätten geschlossen seien. Informationen unter unter www.km.bayern.de sowie www.stmas.bayern.de
Bezüglich des öffentlichen Busverkehrs heißt es, der Fahrplan der Regionalbusse im Landkreis bleibe zunächst unverändert. Bei den Stadtbussen gelte ab 16. März der Ferienfahrplan ohne Schulbusse.
Dieser Artikel wurde im Lauf des Tages aktualisiert.