Die Lage ist wie erwartet und gut beherrschbar", sagt Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner zur aktuellen Corona-Situation in den Krankenhäusern der Region Main Rhön, also in den beiden Schweinfurter Krankenhäusern Leopoldina und St. Josef, den Haßberg-Kliniken in Haßfurt, dem Rhön-Klinikum in Bad Neustadt, der Geomed-Kreisklinik Gerolzhofen und dem Helios-St.-Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen.
Die Krankenhausbelegung auf den Normalstationen verharrt in etwa auf dem Niveau der Vorwoche und bewegt sich aktuell zwischen 130 und 140 Patientinnen und Patienten. Aber das ist eigentlich keine gute Nachricht, denn "die Inzidenzen sind mehr als halbiert, die Krankenhausbelegung bleibt hoch", so Mildner. Das liege schlicht daran, dass zu wenig getestet werde. "In den Krankenhäusern zeigt sich die tatsächliche Inzidenz, die mit Sicherheit doppelt so hoch ist wie es publiziert wird", sagt Mildner im Gespräch mit dieser Redaktion. Es gebe derzeit einen recht großen Unterschied zwischen der durch Tests ermittelten Inzidenz und der tatsächlichen Infektionslage.
Weitgehend Normalbetrieb auf den Intensivstationen
Auf den Intensivstationen bleibt die Lage dennoch entspannt. Zum Wochenauftakt waren dort 15 Betten frei, am Dienstag wurde es wieder etwas knapper. Dennoch sei eine Auslastung um die 90 Prozent der Normalfall auf den Intensivstationen, den man auch ohne Corona habe.

Sowohl auf den Normal- wie auch den Intensivstationen sei zu beobachten, dass ein Coronainfektion immer häufiger ein "Nebenbefund" sei und nicht die Ursache für den Krankenhausaufenthalt. Bis zu 90 Prozent der coronapositiv getesteten Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern werden wegen anderer Erkrankungen behandelt, schätzt der Krankenhauskoordinator.
Mildner rät: Mit Augenmaß und Vorsicht durch den Sommer
Mildner glaubt nicht, dass es aufgrund der Lockerungen in den kommenden Wochen zu einem "Infektions-Boom" kommt, vermutet aber, dass das Infektionsgeschehen auch im Sommer auf dem jetzigen Level bleiben werde. Eine gewisse Vorsicht walten lassen und die bekannten Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Tragen einer Maske bei Menschenansammlungen, nicht ganz aus den Augen verlieren, rät Mildner.