Rote Haare und grüne Geige waren schon immer das Markenzeichen von Monika Drasch. Mit ihrem Quartett spielte sie im Rahmen der 23. Bergrheinfelder Kulturwoche am Montagabend, 4. Juni, ihre humorvolle Volksmusik. Gut 120 Besucher waren dafür in die Gemeindebibliothek gekommen.
Nur Volksmusik ist der Sängerin mittlerweile zu wenig
Seit Draschs Erfolgen mit dem „Bairisch-Diatonischen Jodel-Wahnsinn“ in den 90er Jahren und später als Gastmusikerin bei Hubert von Goisern und Hans Well, ist die niederbayerische Musikerin und Sängerin eine Berühmtheit in der Volksmusikszene.
Nun ist sie mit dem Monika-Drasch-Quartett unterwegs. Einfach nur Volksmusik ist Monika Drasch dabei aber inzwischen zu wenig. Zwar zieht sie die musikalische Kraft aus bayerisch-böhmischen Melodien, aber die wirklich aufregende Dynamik ihrer Musik entsteht durch Kontraste: Traditioneller Dreigesang lädt harmonischen Jazz ein, mit groovenden, rhythmischen Sounds und weltmusikalischer Vielfalt eine Party zu feiern.
Von Beginn an sucht die Musikerin bei ihrem Konzert in Bergrheinfeld den Kontakt zum Publikum, was mit einem gemeinsamen Kanon endet. Sie ist über den Ort informiert, weiß von den 170 Strommasten auf Bergrheinfelder Gemarkung und findet, dass der „Suedlink“ richtig link klingt und bietet deshalb an, bei der nächsten Demo die Musik zu machen.
Ungewohnte Klänge und niederbayerische Texte
Das erste Lied ist ein Melancholisches: „Auf der böhmischen Grenz“. Das Publikum ist gebannt von dem raumfüllenden Klang durch Stimme und Instrumente. Alles klingt neu und unerwartet, aber einfach so schön, dass man die Augen schließen möchte. Teilweise gibt es auch ganz ungewohnte Klänge, mit Texten, dessen niederbayerisch in Franken leider nicht leicht zu verstehen ist.
Monika Drasch schöpft aus der traditionellen Volksmusik, aus dem bayerisch-böhmischen Grenzraum und der Kraft einfacher Melodien. Dabei entstand ein neuer Heimatsound in großer Besetzung: Norbert Nagel an der Klarinette und Alex Haas am Kontrabass setzen die Sängerin richtig in Szene.
Das Publikum lässt sich auf die Klänge ein und ist elektrisiert, wenn Norbert Nagels jazziges Klarinettensolo mit dem klar ausgesungenen Jodler von Monika Drasch verschmilzt. Auf nachdenklich stimmende Texte folgen kecke, die einen aus der letzten Stimmung sofort wieder herausholen.