Im Herbst 2017 soll der Startschuss für den Internationalen Campus der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt auf dem Ledward-Gelände fallen. Bauherr wird für den I-Campus der Freistaat Bayern sein. Damit das klappt, müssen die Pläne für den ersten von drei Bauabschnitten – das Hauptgebäude des Internationalen Campus an der Ecke Niederwerrner/Franz-Schubert-Straße – im Frühjahr 2017 eingereicht sein.
Voraussetzung dafür ist das Vorliegen eines so genannten „Rahmenplans“ für den kompletten Bereich des künftigen I-Campus im Osten der Ledward-Kaserne. Den Auftrag dazu erteilte der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung nun auch offiziell den Siegern des städtebaulichen Wettbewerbs, den Architekten Winking und Froh aus Hamburg und Landschaftsarchitekt Frank Kiessling (Berlin).
Einige weitere Voraussetzungen zu einem Baustart im Herbst 2017 erledigte das Gremium gleich mit. Dazu zählte die ebenso einstimmig beschlossene Änderung des Flächennutzungs- und Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes. Diese 13 des insgesamt 28 Hektar großen Ledward-Areals heißen jetzt „Hochschulgebiet“.
Neuer Name: Hochschulgebiet
Es umfasst den kompletten, zur Zeit nicht als Erstaufnahmeeinrichtung genutzten Bereich zwischen der Kleingartenanlage Alte Warte im Norden, der Franz-Schubert-Straße im Osten, der Niederwerrner Straße im Süden und dem Paradeplatz der US-Army mit dem Headquarter-Gebäuden im Westen.
Beschlossen wurde außerdem die „Nutzungsänderung“ des Gebäudes 207 (am Paradeplatz) als Studentenwohnheim. Das Studentenwerk hat das Gebäude gekauft und wird darin 60 Wohneinheiten mit Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements für 91 Studenten schaffen. Es wird Zimmer mit einem eigenen Bad geben, aber auch solche, in denen es für zwei Appartements ein gemeinsames Badezimmer gibt. Geplant sind Gemeinschaftsküchen, aber auch Kochnischen in den Zimmern.
Die nur 18 Auto-Stellplätze vor dem Haus nannten Stadträte deutlich zu wenig. Bauverwaltungsamtsleiter Werner Duske und OB Sebastian Remelé erinnerten allerdings daran, dass es sich großteils um ausländische Studenten ohne Auto handelt, Campus und FH-Zentrale zu Fuß problemlos zu erreichen sind und ausreichend Fahrrad-Abstellplätze geschaffen werden.
Die Einfachheit steht im Mittelpunkt
Professor Winking, mit Kiessling eigens für diese Sitzung aus Hamburg angereist, wiederholte seine schon bei der Präsentation aller Wettbewerbsarbeiten im Februar im Theater gemachten Erläuterungen. Prinzip ihres gemeinsamen Entwurfs sei „die Einfachheit“.
Wesentlich nannte er den Erhalt möglichst vieler Gebäude und die Schaffung zweier im wahrsten Wortsinn verbindenden Achsen, die Kiessling noch einmal erklärte: Die „Campus-Achse“ stellt in Süd-Nord-Richtung die Verbindung zur FH-Zentrale in der Ignaz-Schön-Straße her und führt durch den I-Campus bis hoch zur Alten Warte. Die Ost-West-Achse greift den Theodor-Fischer-Platz außerhalb des Kasernengeländes auf und setzt sich (eines Tages) bis zum Sachs-Stadion durchs Gelände fort.
Die Umgestaltung der gesamten Ledward-Kaserne soll in drei Stufen bis 2030 erledigt sein. Geplant sind im Westen – derzeit Erstaufnahmeeinrichtung – ein Festplatz, ein Stadtpark als Standort auch für eine Landesgartenschau (2024/2026) sowie eine neue Stadt- und/oder Veranstaltungshalle an der Ecke Niederwerrner/Heeresstraße. Das alles mit der Stadt als Bauherr.
Die Erstaufnahmeeinrichtung eröffnete am 1. Juli 2015.Die Regierung als Betreiber kann die Gebäude und Flächen laut Vertrag mit der Stadt fünf Jahre nutzen.
Der englischsprachige Bachelor-Studiengang ist bereits angelaufen. Die FH soll am Ende um rund 2000 Studenten gewachsen sein. Noch findet das internationale Studieren in der FH-Zentale Ignaz-Schön-Straße statt, absehbar aber in Ledward.
Abrams-Club als Standort für die FH vom Tisch
Vom Tisch ist derzeit das Thema Abrams-Club. Stadtrat Sinan Öztürk (Linke) erfuhr von Baureferent Ralf Brettin, dass das Landesamt für Denkmalschutz die Schutzwürdigkeit des Gebäudes als Einzeldenkmal sieht. Seine künftige Nutzung ist auch deshalb derzeit offen, aus dem Blickfeld sei der Abrams Club damit aber nicht.