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SCHWEINFURT: Jahresrückblick: Kulturelle Knalleffekte

SCHWEINFURT

Jahresrückblick: Kulturelle Knalleffekte

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    Die Leuchttürme des Rückert-Jahres: Ottmar Hörls 32 Zentimeter große, farbige Rückert-Büsten aus Plastik wurden beim Bürgerfest im Juni vorgestellt und waren ruckzuck ausverkauft.
    Die Leuchttürme des Rückert-Jahres: Ottmar Hörls 32 Zentimeter große, farbige Rückert-Büsten aus Plastik wurden beim Bürgerfest im Juni vorgestellt und waren ruckzuck ausverkauft. Foto: Foto: Oliver Schikora

    2016 wird die Schweinfurter Kulturszene nicht so schnell vergessen. Angesichts der Fülle an hochklassigen Terminen muss man sich in der staden Zeit erst mal zurücklehnen und alles Revue passieren lassen, was so passiert ist.

    Zuvorderst natürlich das Rückert-Jahr anlässlich des 150. Todestages des Weltpoeten. Insgesamt 30 000 Besucher wurden in allen Veranstaltungen gezählt, und derer gab es reichlich. Völlig zu Recht mit Lob überschüttet wurde Mr. Rückert, Dr. Rudolf Kreutner, der nicht nur die groß angelegten Aktivitäten koordinierte, sondern auch die große Ausstellung in der Kunsthalle „Der Weltpoet: Friedrich Rückert – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“ konzipierte. Alleine diese von April bis Juli in dieser Größe und Detailtiefe noch nie da gewesene Werkschau des Rückertschen

    Lebens besuchten über 10 000 Menschen. Beachtung fand die Ausstellung von Gedanken nicht nur in der Literaturszene, sondern überregional in Feuilletons in ganz Europa. Die Süddeutsche Zeitung rief sogar dazu auf, Goethe zu vergessen, „lest Rückert.“ Der eine oder andere hat sich im Laufe des Jahres sicher intensiver als sonst mit dem Schweinfurter Dichter beschäftigt, zumal auch die weiteren großen Ausstellungen anregend waren:

    im Museum Georg Schäfer und „Rückert radiert“ im Museum Otto Schäfer. Beeindruckend auch das Engagement der freien Kunstträger zum Thema Rückert: Der KulturPackt und viele andere bereicherten das Jahr mit ihrem Angebot, unter anderem mit der Ausstellung „Orient trifft Okzident“ in der Rathausdiele oder der Kunstaktion des Würzburger Künstlers Max Gehlhofen am Rückert-Denkmal bei der Nacht der Kultur.

    Ebenso publikumsträchtig das Bürgerfest am Denkmal, das der Kunstverein zu seinem 30. Geburtstag gemeinsam mit dem Bürgerverein Zürch im Juni veranstaltete. Dort stellte der Wertheimer Künstler Ottmar Hörl seine Rückert-Büsten aus Plastik vor. Sie waren ein Publikums-Renner, die 500 Stück schnell ausverkauft – gerade die leuchtend bunt eingefärbten Büsten sorgen dafür, dass Rückert in den Haushalten in Schweinfurt und Umgebung noch lange in Erinnerung bleibt.

    Fünf Jahrzehnte Theater

    Neben Rückert gab es noch ein zweites, ebenso wichtiges Jubiläum: Das Theater der Stadt Schweinfurt wurde 50, gebührend gefeiert beim großen Galaabend mit der Anhaltischen Philharmonie Dessau am 1.

    Dezember und einem von Intendant Christian Kreppel mit viel Fingerspitzengefühl und klarer Botschaft der Toleranz und des Miteinanders zusammengestellten Programm, das noch bis Juni 2017 reicht. Schon zur Hälfte der Saison ist es voll mit Höhepunkten, unter anderem startete die Saison mit Ferdinand von Schirachs Stück „Terror“, die Tanzfreunde begeisterte im November die Internationale Tanzgala „Dance is the Key“, eine in dieser Form noch nie da gewesene Auftragsarbeit für das als Gastspieltheater konzipierte Haus.

    Eine noch nie da gewesene Auftragsarbeit gab es auch für die Dancefloor Destruction Crew– die Schweinfurter Breakdancer machten im Auftrag der Stadt für den Nachsommer gemeinsam mit dem Berliner Opern-Regisseur Christoph Hagel das Stück „Fuck you Wagner“. Umjubelt und fünf Mal in der neu genutzten SKF-Halle 411 ausverkauft, ein Renner für Jung und Alt.

    Im über 600 Veranstaltungen umfassenden kulturellen jährlichen Reigen der Stadt fällt es schwer, auszusuchen, was besonders erinnerungswürdig war: neben der

    in der Kunsthalle sicher auch noch der Auftritt der Walther-Rathenau-Schulen mit dem „Mame a yaw“-Projekt von Oliver Kunkel im ausverkauften Theater und die „Carmina Burana“ des neu gegründeten Konzertchors des Liederkranzes, ebenfalls ausverkauft im Theater.

    Zum Schluss eine traurige, wehmütige Erinnerung: Mit Margarita Calvary starb im Sommer eine große Künstlerin und beeindruckende Persönlichkeit im Alter von 94 Jahren.

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