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Bergrheinfeld: Kläranlage für Grafenrheinfeld und Bergrheinfeld soll auf Faulung umgestellt werden

Bergrheinfeld

Kläranlage für Grafenrheinfeld und Bergrheinfeld soll auf Faulung umgestellt werden

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    Die gemeinsame Kläranlage von Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld soll ertüchtigt werden. Das soll rund acht Millionen Euro kosten.
    Die gemeinsame Kläranlage von Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld soll ertüchtigt werden. Das soll rund acht Millionen Euro kosten. Foto: Horst Fröhling

    Rund acht Millionen Euro müssen bis 2025 in die Kläranlage investiert werden. Dazu stellte Stefan Haider von H2Office in der jüngsten Gemeinderatssitzung das Ergebnis der Potenzialstudie vor.

    Die Kläranlage wird seit 1978 von den Gemeinden Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld gemeinsam betriebenen. Jetzt ist sie in die Jahre gekommen und manchmal sogar überlastet, denn beide Gemeinden zählen zusammen rund 8800 Einwohner. "Die Potenzialstudie bringt neue Erkenntnisse zum Energieverbrauch der Anlage", so Bürgermeister Ulrich Werner. Ein Ziel sei, deren Stromverbrauch zu reduzieren, denn dort sei Einsparpotenzial durch mehr Effizienz vorhanden.

    "Anlass der Potenzialanalyse war die Überlastung der Kläranlage", so Stefan Haider. Die bisherige Ausbaugröße von 17.000 Einwohnergleichwerten (EW) sei überschätzt worden. Aktuell reiche die Anlage für 7000 EW. Die derzeitige mittlere Belastung liege bei 11.700 EW. Eine Ertüchtigung sei dringend erforderlich und auf 14.300 EW ausgelegt. Der größte Stromverbraucher in der bestehenden Anlage sei das Gebläse. Dort könne man jährlich 124.000 kWh an Strom einsparen, rund 65 Prozent des bisherigen Verbrauchs.

    Die Sanierung der Anlage könne entweder durch die Beibehaltung des bestehenden Systems erfolgen oder mit einer Umstellung auf Faulung, so der Ingenieur. Die bestehende Anlage müsse ertüchtigt werden, Becken erneuert und der Beton saniert werden. Dafür fielen Kosten von rund drei Millionen Euro an.

    Bei der Umstellung auf Faulung würden zwei Vorklärbecken und ein Faulbehälter benötigt. Dazu käme ein Maschinengebäude mit Blockheizkraftwerk (BHKW) und Gasspeicher sowie eine Fotovoltaikanlage. Durch die Faulung würde der Strombezug reduziert und durch eigene Wärmeproduktion im BHKW spare man rund 3000 Liter Heizöl jährlich.

    Insgesamt mache die Investition in Faulung in Höhe von rund fünf Millionen Euro die Anlage wirtschaftlicher, betonte Haider. Die jährlichen Betriebskosten würden von aktuell 237.000 Euro auf 150.000 Euro sinken. Die Umstellung auf Faulung werde mit 30 Prozent gefördert, das BHKW separat. Insgesamt empfehle er die Umstellung der Anlage auf Faulung.

    Die Potenzialanalyse könne in eine Machbarkeitsstudie überführt werden, die mit dann mit 100.000 Euro gefördert wird. Ab Bewilligung des Zuschusses habe die Umsetzung der Maßnahme innerhalb von vier Jahren zu erfolgen. Die Umbauzeit werde etwa zwei bis drei Jahre dauern. Die größeren Investitionen würden ab 2025 anfallen, erklärte Haider. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat in einem Grundsatzbeschluss die Umstellung der Kläranlage auf Faulung.

    Neue Lagerhalle auch für die Vereine

    Der Neubau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle/Scheune im Außenbereich für den Bauhof stellte Architekt Peter Kopperger vor. Die landwirtschaftliche Halle soll auf dem Gelände am Skiclub entstehen. "Dort stehen zurzeit noch kleine Nebengebäude und ein Container, kein attraktiver Anblick am südlichen Ortsrand", sagte Bürgermeister Ulrich Werner. Dort soll eine 18 Meter lange und acht Meter breite Halle für die weniger genutzten landwirtschaftlichen Gerätschaften des Bauhofes entstehen. Ein kleiner Teil in der Halle soll zukünftig als Lagerstätte von Materialien der vier politischen Ortsverbände/-gruppen und vom Anglerverein genutzt werden.

    Die einfache Halle soll eine Höhe von rund sechs Metern, ein Stahl-Trapezblechdach und vier Stellplätze mit Toren haben. An Kosten dafür rechnete der Architekt mit 317.000 Euro, bei Eigenleistungen durch den Bauhof mit 263.000 Euro. Quer durch alle Fraktionen wurden diese Kosten für eine einfache landwirtschaftliche Halle als zu hoch empfunden. Auf Antrag von Gemeinderätin Gabi Göbel wurde dieses Thema vertagt, um das Ganze nochmals durchzudenken.

    Bürgermeister Ulrich Werner informierte, dass die "Häuschen" der Notgruppe des Kindergarten Sankt Bartholomäus am 26. April eintreffen werden. Die Gemeinde habe sich der Ukrainehilfe Sennfeld angeschlossen. Donnertags von 16.30 bis 18 Uhr treffen sich die Helfer an der Garage des Hausmeisterhauses der Mittelschule. Benötigt werden haltbare Nahrungsmittel, Babyversorgung, Hygieneartikel und Verbandszeug zur Ersten Hilfe.

    Weiter informierte Werner, dass Tennet in seinen Planungen jetzt auch vom "Klimawald" und nicht mehr vom "Kleingehölz" redet. Der geplante Anschluss der Konverterhalle an das Umspannwerk Bergrheinfeld-West erfolge jetzt außerhalb des Waldes als Vorzugstrasse. Das bisherige alte Umspannwerk bleibe im Besitz von Tennet. Nicht zufrieden waren Fraktionsvorsitzende und Bürgermeister mit der letzten Informationenveranstaltung von Tennet. Hier wurde noch immer ein Gesamtkonzept vermisst.

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