Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Gerolzhofen: Lesen: da kehren Ruhe und Stille ein

Gerolzhofen

Lesen: da kehren Ruhe und Stille ein

    • |
    • |
    Laut lesen, sich selbst oder jemand anderem zuhören, das stillt Geist, Seele und Leib.
    Laut lesen, sich selbst oder jemand anderem zuhören, das stillt Geist, Seele und Leib. Foto: Symbolbild Jupiterimages

    Die wegen des Coronavirus von der Regierung angeordneten Ausgehbeschränkungen sorgen für Entschleunigung. Praktisch alle Termine sind abgesagt, das Leben verlangsamt sich. Menschen machen neue Erfahrung mit Stille. Leserinnen und Leser sind eingeladen, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Stille an die Redaktion zu schicken, um sie auch anderen Menschen zugänglich zu machen.

    Eine 58-jährige Leserin schreibt:

    "Direkt vor der Ausgangsbeschränkung, am Abend des 19. März, konnten meine Schwester und ich noch einen Abend zu zweit verbringen. Das klingt erst einmal wenig nach Stille. Ja, wir haben auch vieles besprochen und erzählt. Wir haben zusammen gegessen und uns die Nachrichten angesehen. Dann war die Unruhe da. Was kommt da auf uns zu? Wie muss und kann das gehen? Und das sichere Wissen, dass jede von uns beiden an ihren Ort fahren und dort ihre Verantwortungen übernehmen muss. Das nächste Treffen wird so leicht und schnell nicht möglich sein. Unausgesprochen stand diese Ahnung im Raum.

    Vor etwa fünf Jahren haben wir bei einem gemeinsamen Inselurlaub an der Nordsee etwas Neues entdeckt. Ich liebe das Vorlesen und meine Schwester das Zuhören. Wenn es dämmert, dann suchen wir nach einem Buch, einer Geschichte, einem Märchen. Dann braucht es nur noch eine entspannte Sitzhaltung und es kann losgehen. Vorlesen verbindet und konzentriert. Beide sind ganz Ohr. Mehr braucht es nicht. Alles andere schweigt.

    Das hat uns auch an dem letzten Abend beschenkt. Mein mitgebrachtes Reclamheft hatte die richtige Länge. Der Inhalt führte in eine andere Welt und Zeit. Die Leselampe war neben drei Kerzen das einzige Licht. Am anderen Morgen haben wir beide uns berichtet, dass wir unerwartet gut geschlafen hatten. Jede an ihrem Ort.

    Laut lesen, sich selbst oder jemand anderem zuhören, das stillt Geist, Seele und Leib. Das holt aus der Zerstreuung zusammen. Da kehren Ruhe und Stille ein."

    Schreiben auch Sie Ihre Erfahrungen mit der Stille an die Redaktion der Main-Post per E-Mail an redaktion.gerolzhofen@mainpost.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden