"Wieder ein Schritt hin zu unserem Ziel", freut sich Professor August-Georg Russ, Vorsitzender des AKI Förderkreises Industrie-, Handwerk- und Gewerbekultur über die Exponate-Spende des im Maintal ansässigen Industriebetriebs Horton. Der hat drei Lüfterkupplungen in verschiedenen Größen für die Sammlung zur Verfügung gestellt.
Mit Ziel meint Russ, dass es sich der AKI zur Aufgabe gemacht hat, mit verschiedenen Exponaten und Ausstellungsstücken möglichst die ganze Vielfalt der Produktion der Schweinfurter Industrie der letzen 200 Jahre abzubilden. Die Horton-Spende mit den aus Anfang der 2000er-Jahre stammenden Lüfterkupplungen passe sehr gut in das Museum, das im Gebäude der Kunstmühle neben der Disharmonie untergebracht ist. Die Industriegeschichte zu erforschen und abzubilden, sie zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eines der Ziele des 1993 gegründeten AKI.
Den Kontakt zu Horton stellte AKI-Mitglied Günter Troch her, die Exponate übergab Marketing-Specialist Kerstin Wippich, die von der Vielfalt der Sammlung beeindruckt war. Viskolüfterkupplungen sind Kupplungen, die die Drehzahl des Lüfters stufenlos regeln. Sie werden vor allem in Nutzfahrzeugen wie Lastwagen, Bussen, Baumaschinen, Landmaschinen und industriellen Anwendungen zum Beispiel im Bergbau verwendet.
Vor 18 Jahren schloss das mit Hauptsitz in den USA tätige Unternehmen Horton ein Joint Venture mit ZF Sachs und kaufte 2002 die Sparte "Lüfterkupplungen" dem ZF-Konzern ab. Die Horton Europe GmbH & Co. KG hat ihren Sitz im Schweinfurter Maintal, wo die gut 100 Mitarbeiter die Produkte entwickeln, herstellen und weltweit verkaufen, so Wippich.
Neuer Raum im kleinen Industriemuseum in Eigenleistung hergerichtet
Gezeigt werden die Kupplungen im unter Leitung von Wolfgang Keller durch den AKI in Eigenleistung sanierten neuen, vierten Raum des kleinen Industriemuseums. Dorthin hat man auch die Sammlung von Sachs-Motoren und Motorrädern umgezogen sowie das imposante Boot mit dem einmaligen Sachs-Seitenborder wieder an der Wand montiert.
In dem frei gewordenen Raum im Industriemuseum richtet der AKI bis Sommer eine eigene Fluglager-Ausstellung ein, für die man unter anderem vom Turbinenhersteller Rolls Royce Modelle bekommt. Außerdem ist der Verein dabei, sukzessive den Goethebunker als neues Depot zu nutzen. Auch das ist dann wieder ein wichtiger Schritt zum großen Ziel.
Das kleine Industriemuseum an der Gutermannpromenade ist bis Ende November jeweils am zweiten und vierten Samstag eines Monats von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden mit Wolfgang Rücknagel Tel.: (09721) 82879. Sonderöffnungszeiten des Museums gibt es am 19. Mai von 13 bis 19 Uhr, 10. und 30. Juni (jeweils 13 bis 19 Uhr), 7. September (18 bis 22 Uhr) sowie 8. September (13 bis 19 Uhr). Zwischen Dezember und Februar ist das Museum geschlossen.