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Schweinfurt: Neue Ideen aus Schweinfurt für die Sportvereine in Europa

Schweinfurt

Neue Ideen aus Schweinfurt für die Sportvereine in Europa

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    Der Idealverein bringt nicht nur Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bewegung, er bewirkt auch eine Veränderung beim Freizeit- und Bildungsangebot der Sportvereine – vor allem in der Region, aber auch in Deutschland und Europa.
    Der Idealverein bringt nicht nur Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bewegung, er bewirkt auch eine Veränderung beim Freizeit- und Bildungsangebot der Sportvereine – vor allem in der Region, aber auch in Deutschland und Europa. Foto: Fred Rautenberg

    Der Name ist nicht ideal. Er verwirrt oder konterkariert gar den Sinn und Zweck des "Idealvereins für Sportkommunikation und Bildung". Zwei Jahre vor der Gründung (Dezember 2007) waren Betreuer eines Jugendzeltlagers an einem Lagerfeuer gesessen und meinten, dass das Training und die Vorbereitung auf den nächsten Wettkampf doch nicht alles sein könne und dürfe, was ein Sportverein der Jugend zu bieten hat. Lagerfeuer, Jugend-Disco und vieles mehr an Freizeitgestaltung und Bildungsaktivitäten kamen zur Sprache.

    Die Idee eines nicht wirtschaftlichen Vereins, der überwiegend ideelle Zwecke verfolgt – im Juristendeutsch ein Idealverein – war geboren. Heute zeigt der Verein, der auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene zugeht und nicht wartet, dass diese zu ihm kommen, anderen Sportvereinen in der Region und darüber hinaus, wie man sich mit Sport, Bildung und Jugendarbeit zukunftsfähig aufstellt und ein Aktivposten in der Gesundheitspolitik wird.

    Antworten für Vereine mit Zukunft

    Vorstandsmitglied Sebastian Bauer (Administratives) sieht den Verein in der Rolle eines "Katalysators", der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst – und dies nicht nur durch die eigenen Sport- und Bewegungsangebote, an denen allein im Bereich der Kinder 350 Teilnehmer zu versorgen sind. In gut zehn Jahren ist die Anzahl der Mitarbeiter auf 35 (darunter 15 Hauptberufliche) und der Haushalt auf eine halbe Million Euro gewachsen. Mit der "Gesundheit für alle" durch eine bewegungsorientierte Ausgestaltung von bildungs-, jugend-, familien- und sozialpolitischen Maßnahmen ist der Idealverein also erfolgreich unterwegs – und unter Berücksichtigung, dass man sich auf Gruppen konzentriert, die von den traditionellen Sportvereinen nicht erreicht werden, sogar höchst erfolgreich.  

    Sebastian Bauer und die weiteren zehn Gründungsmitglieder hätten 2008 begonnen, ohne "groß zu wissen, was man anders macht". Klar sei gewesen, dass man keine Konkurrenz zu den bestehenden Vereinen, sondern Vermittler sein und Neues erproben und aufbauen wolle. Die erste große Herausforderung kam aus Niederwerrn. Der Rektor (Walter Langenberger) der Volksschule hatte sich den Idealverein als Partner bei der Einführung der Bewegungsorientierten Ganztagsschule ausgeguckt. Heute ist der Verein an etlichen Ganztagsschulen aktiv. Auch werden Wissen und Erfahrung landes-, ja bundesweit weitergegeben. Der Idealverein bewegt also nicht nur im klassischen Sinn, sondern er verändert auch die Vereinslandschaft durch Kurse, Projekte und Veranstaltungen.   

    Über die Erfolge informieren

    Die Basis für das mittlerweile überregionale Renommee sind die regionalen Modellangebote und damit vor allem die Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche geblieben, die schon kurz nach der Gründung die Stadt Schweinfurt veranlasst hatten, den Idealverein in sein Ferienprogramm zu integrieren. Alsbald hatte der Verein dann auch zu akzeptieren, dass ein weiterer Ausbau nicht mehr nur auf den Schultern der Ehrenamtlichen und der Helfer aus dem Bundesfreiwilligendienst ruhen konnte. Der Verein war wenige Monate alt und schon Arbeitgeber.

    Der Idealverein für Sportkommunikation und Bildung ist auch ein Modellstandort für das landesweite Netzwerkprojekt "Vereint in Bewegung" (Maßnahmen zur Förderung der Integration, der Sucht- und Gewaltprävention und der Gesundheit). Durch die "Qualität unserer Arbeit" werde man jetzt auch politisch wahrgenommen und habe die Möglichkeit, mitzugestalten, sagen Sebastian Bauer und Vorstandskollegin Kristina Unsleber (Operatives), die darauf verweisen, dass der Verein zudem wissenschaftliches Arbeiten ermöglicht.  

    Sebastian Bauer und Kristina Unsleber sind vertretungsberechtigte Vorstände des ISB und in Personalunion auch Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft idealista
    Sebastian Bauer und Kristina Unsleber sind vertretungsberechtigte Vorstände des ISB und in Personalunion auch Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft idealista Foto: Foto-Design-Weißenberger

    Mit Blick auf die weitere Entwicklung nennen die beiden Vorstände weitere Standbeine, darunter das betriebliche Gesundheitswesen, strategische Partnerschaften und überregionale Beratungsangebote. Auch hierbei soll gelten, dass man nicht auf Zielgruppen wartet, sondern auf diese zugeht. Aufgestellt ist der Idealverein dafür mit vier Divisionen: dem Zentrum für Diagnostik und Prävention in der Friedrichstraße 1, den Projekten "Bewegte Ganztagsschule" und "Vereint in Bewegung" sowie der eigenen Akademie. 

    Auf europäischer Ebene

    Seit August hat der Idealverein auch eine "Tochter" in der Rechtsform einer gemeinnützigen Kapitalgesellschaft. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts "Social inclusion and volunteering in sports clubs" wird der Idealverein als eines von drei guten Beispielen aus der Praxis in Deutschland der internationalen Fachwelt präsentiert. "Globale Programme sind Wirkungsfelder, die mit dem regionalen Gründungsgedanken unseres Vereins an und für sich nicht mehr viel zu tun haben", sagt Sebastian Bauer und: "Es bedarf passender Strukturen, die die Durchführung internationaler Programme begünstigen". Dafür wurde die gemeinnützige Kapitalgesellschaft "Idealista" gegründet.  

    Kristina Unsleber setzt beim internationalen Engagement auf mehr Zugang zum Sporttreiben in der Gemeinschaft: "Wir möchten noch mehr Menschen aus unterschiedlichen Ländern und verschiedenen kulturellen und sozialen Gruppen erreichen, um so von den positiven Effekten des Sporttreibens profitieren zu können."  

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