Es war bei der Kulturkonferenz im Winter vor allem bei den jüngeren Kulturschaffenden ein Thema: Wo können Bands und Musikgruppen aus Schweinfurt proben? Wo haben sie Möglichkeiten, sich in Ruhe zu entwickeln und wo können sie auftreten? Ein Thema, das Kulturamtsleiterin Andrea Brandl aufgriff und versucht zu lösen, wie sie kürzlich im Kulturausschuss erklärte.
Zunächst will sie bei den verschiedenen Bands den Bedarf erfragen, zu welchen Zeiten an welchen Tagen wie lange Räume benötigt werden. Im Stattbahnhof gibt es ebenso wie im Jugendhaus Fränz seit Jahren schon Möglichkeiten, zu proben. Auch in den neuen Räumen des Mehrgenerationenhauses soll ein Proberaum integriert sein. Grundsätzlich aber wird mehr Platz benötigt, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Deshalb will die Stadt nun ermitteln, in welchen städtischen Gebäuden es Möglichkeiten gibt. Andrea Brandl brachte unter anderem den Abrams Club gegenüber der Ledward Kaserne ins Spiel, der mittlerweile im Besitz der Stadt ist. Er steht seit einigen Jahren leer, müsste saniert werden. Gleichwohl wäre er deshalb eine Option, weil die Stadt keine Nutzung für ihn hat, nachdem die Entscheidung gefallen ist, das Archiv doch nicht aus dem Rückertbau zu verlagern.
Das Schweinfurter Stadtarchiv soll im Rückertbau bleiben
Das war vor der Kommunalwahl 2020 im Rahmen der Diskussion behandelt worden, ob das Friederike-Schäfer-Heim auf dem Martin-Luther-Platz anstelle des dann abzureißenden Rückertbaus neu gebaut werden soll. Diese Pläne sind aber alle vom Tisch, nun spricht die Bauverwaltung davon, nach Abschluss der Theatersanierung ab 2025 eine Planung für den Rückertbau zu entwickeln.
Neben dem Abrams Club könnte sich Andrea Brandl als Bandräume auch eine Nutzung der Kunstvermittlung im Untergeschoss der Kunsthalle vorstellen. Hier gibt es einen eigenen Eingang und gerade am Wochenende wären Probemöglichkeiten zu den Öffnungszeiten eine Option.
Ein weiteres Thema im Kulturausschuss war ein Antrag von CSU-Stadtrat Oliver Schulte aus den Haushaltsberatungen 2021, in dem es um die Einrichtung von Künstler-Wohngemeinschaften in Leerständen in der Innenstadt geht. Dieses Thema liegt zum einen bei Citymanager Thomas Herrmann. Da das Interesse von Hauseigentümern in der Innenstadt zur Zusammenarbeit nicht sehr ausgeprägt ist, prüft die Verwaltung laut Andrea Brandl nun auch, ob man in der Ledward Kaserne Räume nehmen könnte. Langfristig eine Option für ein solches Konzept wäre auch der Künstlerhof in Oberndorf, der der Stadt gehört.