Wie viele Bäume gibt es in der Stadt? Das ist eine Frage, die nicht nur die baumfreundlichen Idefixe unter den Bürgern interessiert. Denn im Grund ist es schon so, dass das Anliegen des kleinen weißen Hundes aus den legendären Asterix-Comics, keinem Baum auch nur ein Ästchen zu krümmen, angesichts immer heißer werdender Sommer und den auch in Schweinfurt deutlich spürbaren Auswirkungen auf das innerstädtische Klima sehr wichtig ist.
Wie viele Bäume gibt es in der Stadt eigentlich? Da muss man unterscheiden: Im Besitz der Stadt und regelmäßig kontrolliert von Baumpflegern sind rund 25 000 Bäume, die meisten natürlich im Wildpark an den Eichen oder in den Wehranlagen, aber auch entlang der Straßen und Wege und auf kleineren Plätzen. Darüber hinaus gibt es den privaten Baumbestand auf Grundstücken mit Ein-und Mehrfamilienwohnhäusern. Im Umweltausschuss wurde nun das Ergebnis der schon vor längerem in Auftrag gegebenen Auswertung von Luftbildern bekannt gegeben. Demnach sind es 26 355 Bäume auf privaten Grundstücken, dazu kommen 128 Hektar private Gehölzflächen, auf denen es auch einen dichten Bestand an Sträuchern gibt, die besonders wichtig für Vögel und Insekten sind.
Die Auswertung zeigt nicht den aktuellen Bestand, es liegen keine Luftbilder von diesem Jahr zu Grunde, sondern Luftbilder, die vor drei Jahren entstanden, also bevor die Baumschutzverordnung abgeschafft wurde. Die Firma aus Celle, die mit der Auswertung der Bilder beauftragt worden war, musste auch noch einmal nacharbeiten, da die Verwaltung feststellte, dass die Software zahlreiche Gehölze nicht kartiert hatte. Nun aber, stellte Bauverwaltungsamtsleiter Werner Duske fest, "ist ein befriedigender Detaillierungsgrad erreicht." Eine lückenlose Erfassung von Gehölzen durch die vorliegenden Luftbilder sei aber nicht möglich.

Interessant ist nun vor allem die Frage, wann die nächste Baumbestandsauswertung vorgenommen wird, was in der Sitzung nicht gesagt wurde. Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung bei einem Antrag der Grünen, per Luftbild den Baumbestand zu erfassen, erklärt, sie halte einen Abstand von zehn Jahren pro Auswertung für ausreichend. Würde man kürzere Zeiträume wählen, erhöhe sich der Erkenntnisgewinn nicht, hieß es damals. Nimmt man als Basis das aus 2017 stammende Luftbild, wäre die nächste Baumbestandsauswertung dann auf Basis eines Luftbildes aus dem Jahr 2027.
In den vergangenen Wintern, in den Zeiträumen, in denen das Fällen von Bäumen möglich ist, wurde immer wieder unter anderem von Ulrike Schneider (Zukunft./ödp), die mit ihrem Bürgerbegehren zum Erhalt der Baumschutzverordnung knapp am Quorum gescheitert war, der SPD oder dem Bund Naturschutz kritisiert, dass auf privaten Flächen massiv Bäume gefällt würden.
Im Februar dieses Jahres gab es zuletzt eine größere Auseinandersetzung im Stadtrat wegen der Fällung einer Schwarzpappel am Spitalseebunker, die allerdings ein städtischer Baum war. Es stellte sich nach Darstellung der Stadt auch heraus, dass der Baum tatsächlich im Inneren Schäden hatte, die die Fällung aufgrund der Gefahr von Astabbrüchen rechtfertigte. Mittlerweile ist an der Stelle eine Kastanie gepflanzt worden.