Vor wenigen Tagen hat die Motorsportvereinigung Gerolzhofen bekanntgegeben, dass die Tradition der offiziellen Seifenkistenrennen in der Steigerwaldstadt ein Ende hat. Die Berichterstattung in der Main-Post löste ein großes Echo aus. Zahlreiche Leserinnen und Leser bedauerten, dass es so weit kommen musste. Allerdings gab es auch Gerolzhöfer, die gestanden, noch nie etwas von Seifenkistenrennen gehört zu haben.

Auch der langjährige Rennleiter Werner Ach meldete sich bei der Redaktion, verbunden mit der Bitte um eine kleine Korrektur. Auf einem historischen Bild des Vereins, das bei der Berichterstattung verwendet wurde, ist Werner Ach zu sehen, wie er zusammen mit Franz Wachtel senior eine Torte präsentiert. In der Mitte des Kuchens ist eine Startrampe zu sehen, auf der gerade zwei Seifenkisten losfahren. Diese Torte erhielt allerdings nicht der Sieger des Rennens überreicht, sondern sie war traditionell das süße Trostpflaster für das Kind, das den letzten Platz erreichte.

Die Torte wurde damals immer extra vom Bäcker Franz Kleinschrodt aus der Marktstraße gebacken - mit der Maßgabe, dass sie der oder die letzte Fahrerin als Trostpreis bekommen soll, erinnert sich Werner Ach. "Die Torte war sehr begehrt und wurde oft bei der Siegerehrung noch angeschnitten."
Bei den Siegerehrungen gab es für die ersten Gewinner schöne Pokale. Grundsätzlich habe aber auch jeder, der am Rennen teilgenommen hatte, eine Urkunde und einen Sachpreis erhalten. "Diesen Sachpreis durfte man sich entsprechend seiner Platzierung aussuchen", so Ach. "Die vielen schönen Sachpreise wurden immer von der Gerolzhöfer Geschäftswelt zu Verfügung gestellt."

Dass der Tisch bei der Siegerehrung im Vereinsheim an der Kartbahn immer gut gefüllt war, dafür sorgte schon Wochen vorher ein fleißiges Team von Spendensammlern. "Hauptsammler für die vielen Preise waren über Jahrzehnte Franz Wachtel, Edith Marschall und Maria Förster", weiß Werner Ach. Und daneben gab es zahlreiche weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ohne deren Einsatz die Großveranstaltung überhaupt nicht möglich gewesen wäre.