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Grafenrheinfeld: Stadt und Landkreis Schweinfurt bald Bildungsregion?

Grafenrheinfeld

Stadt und Landkreis Schweinfurt bald Bildungsregion?

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    Bildung als wichtiger Standortfaktor: Stadt und Landkreis Schweinfurt wollen sich gemeinsam als Bildungsregion in Bayern bewerben.
    Bildung als wichtiger Standortfaktor: Stadt und Landkreis Schweinfurt wollen sich gemeinsam als Bildungsregion in Bayern bewerben. Foto: Patrick Pleul

    Seit fast zwei Jahren bemühen sich Stadt und Landkreis Schweinfurt gemeinsam, Bildungsregion in Bayern zu werden. Doch was genau bedeutet das? War die Bildung in der Region zuvor etwa schlecht? "Nein", sagen die Verantwortlichen ganz klar. Hauptsächlich gehe es darum, über mehr Transparenz und eine bessere Vernetzung der Bildungsakteure sowie -angebote vor Ort für alle Bildungsempfänger einen Mehrwert zu schaffen.

    Nach der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 wurden zu diesem Zweck aus rund 220 Bildungsakteuren von Stadt und Landkreis Schweinfurt sieben thematisch unterschiedliche Arbeitskreise gebildet, die innerhalb der einjährigen Arbeitsphase Ideen und Handlungsmaßnahmen für die Zukunft der regionalen Bildungslandschaft entwickelten. Man war sich jedoch einig, dass die Präsentation der Ergebnisse beim zweiten Dialogforum in der Kulturhalle Grafenrheinfeld am Donnerstag nicht das Ende des Prozesses darstellen, sondern nur weitere Entwicklungen anstoßen solle. 

    Laut der Präsentation der Arbeitskreisvertreter soll die interkommunale und schulübergreifende Kommunikation gestärkt, aber auch der Kontakt zu Wirtschaft und Vereinen intensiviert werden. Ein Gast aus dem Publikum meinte, dass bereits intensive Kontakte zwischen Schulen und Sportvereinen bestehen würden. Die Verantwortlichen betonten denn auch, dass es ihnen nicht darum ginge, das Rad neu zu erfinden. Sie seien sich durchaus bewusst, dass Vieles in der Region schon auf einem guten Weg sei. Bereits bestehende Strukturen wolle man nutzen, ausbauen und verbessern.

    Hintergrund der Arbeitskreise ist die offizielle Vorgabe des Kultusministeriums, für eine Bewerbung als Bildungsregion Konzepte zu fünf thematischen Säulen darzulegen. Diese reichen von zivilgesellschaftlichen Aspekten über die Organisation und Begleitung bildungsspezifischer Übergänge bis hin zu Herausforderungen des demographischen Wandels. Die offiziell vorgegebenen Säulen wurden von den ehrenamtlichen Akteuren für Schweinfurt um zwei zusätzliche erweitert. Zum einen sollen dabei die Familien in den Fokus genommen werden, da man sich, so die Verantwortlichen, in der Region einig sei, dass in der Familie die wichtigsten Grundbausteine der Bildungsarbeit gelegt werden. Zum anderen sollen sämtliche Konzepte unter der Herausforderung des digitalen Wandels betrachten werden.

    38 Handlungsempfehlungen 

    Handfestes Ergebnis der Arbeitsphase ist der knapp 70-seitige Ergebnisbericht sowie ein Konzeptbuch zur Digitalisierung. Insgesamt zeigen die Arbeitskreise darin 38 Handlungsempfehlungen auf. Dazu gehört unter anderem die "Einrichtung eines gemeinsamen Bildungsportals für Stadt und Landkreis Schweinfurt". Dieses soll als "übersichtlicher und strukturierter Zugang zu allen Bildungsangeboten und -einrichtungen" der Region dienen, so der Bericht. Außerdem soll ein Bildungsrat installiert werden, der als übergreifendes Fachgremium die regionale Bildungslandschaft weiterentwickelt und dazu auch kommunalpolitische Gremien berät.

    Beim 2. Dialogforum in der Kulturhalle Grafenrheinfeld wurden die Ergebnisse der einjährigen Arbeitsphase der Öffentlichkeit präsentiert. 
    Beim 2. Dialogforum in der Kulturhalle Grafenrheinfeld wurden die Ergebnisse der einjährigen Arbeitsphase der Öffentlichkeit präsentiert.  Foto: Lukas Brand

    Einstimmiges Votum

    Auch Landrat Florian Töpper und Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonten die Bedeutung der Bildung als "wichtigste Ressource der Gesellschaft". Regierungsvizepräsident Jochen Lange sprach von einem "wesentlichen Standortfaktor". Nicht nur deshalb, sondern auch, weil die Berichte der jeweiligen Arbeitskreisvertreter zu überzeugen wussten, war die Abstimmung am Ende deutlich: bei rund 200 Anwesenden gab es nicht eine einzige Gegenstimme. Der Weg für die Bewerbung ist also frei.

    Bernhard Butz, der Leitende Ministerialrat aus dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, skizzierte den weiteren Verlauf der Bemühungen. Die Bewerbung werde nun an das Kultusministerium und zur Konferenz der Schulaufsicht geschickt, wo sie von verschiedenen Gremien geprüft und ausgewertet werde, so Butz. Im Kultusministerium erfolge dann auch die abschließende Entscheidung, was allerdings erfahrungsgemäß noch einige Monate dauern könne. Wenn alles glattgehe, könnten Stadt und Landkreis Schweinfurt jedoch schon im Herbst diesen Jahres mit dem Qualitätssiegel "Bildungsregion in Bayern" zertifiziert werden.

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