Mehrere Eulen entdeckte Margit Fischbach in ihrem Garten in Dittelbrunn. Zwischen vier und fünf Eulen haben sich ihr zufolge seit Ende Mai durchgehend dort aufgehalten. "Anhand ihrer Laute konnten wir sie auch in der Nacht orten", sagt die Vogelliebhaberin. Ein Nest habe sie im Garten nicht ausfindig machen können.
Als die Eulen das erste Mal zu Besuch kamen, holte Fischbach ihren Vogelführer hervor, um nachzusehen, um welche Art es sich handelt: "Es sind eindeutig Waldohreulen", sagt sie. Das bestätigt auch der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV).

Zu erkennen ist die Waldohreule an ihrem baumrindenfarbigen Gefieder. Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich nicht. Die Augen sind orange, die Ohren aufrichtbar und oft angelegt. Sie baut kein eigenes Nest, sondern brütet meist in alten Krähen- oder Elsternnestern, manchmal auch im Eichhhörnchenkobel. An Waldrändern und lichten Nadel- und Mischwäldern ist der Vogel anzutreffen. Bevorzugt ernähren sich die Eulen von Mäusen, aber auch kleine Vögel, Käfer und Eidechsen verschmähen sie nicht. Wie die meisten heimischen Eulen ist die Waldohreule vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv.
So klingen die Rufe der Waldohreule und ihrer Artverwandten:
Dass Waldohreulen zu mehreren anzutreffen sind, sei nicht grundsätzlich ungewöhnlich. "Für die Jahreszeit allerdings schon", teilt der LBV auf Anfrage mit. Jetzt in der Brutzeit sind Waldohreulen eigentlich territorial, im Herbst und Winter finden sie sich dagegen oft zu größeren Schlafplatzgemeinschaften zusammen", sagen die Experten.
"Die Waldohreule gehört neben dem Waldkauz zu unseren häufigsten Eulenarten", schreibt der Verein. Sie kommt in ganz Bayern in stabilen Beständen vor und sind nicht gefährdet. "Insofern ist das eine schöne – und auch nicht ganz selbstverständliche – Beobachtung", sagen die Biologen des LBV. Anlass für spezielle Schutzmaßnahmen bestehe nicht.