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Würzburg: Baureferent Schneider: Frankenhalle ist auf einem guten Weg

Würzburg

Baureferent Schneider: Frankenhalle ist auf einem guten Weg

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    Im Dornröschenschlaf: Die Frankenhalle steht seit 1999 leer. Jetzt soll wieder Leben in die ehemalige Vieh-Auktionshalle kommen.
    Im Dornröschenschlaf: Die Frankenhalle steht seit 1999 leer. Jetzt soll wieder Leben in die ehemalige Vieh-Auktionshalle kommen. Foto: Johannes Kiefer

    Welcher Investor das Rennen bei der Frankenhalle macht, entscheidet am Donnerstag der Würzburger Stadtrat. Die Mitglieder wählen denjenigen aus, mit dem die Stadt weiter verhandelt, um Halle und Grundstück an der Veitshöchheimer Straße zu sanieren beziehungsweise zu bebauen. Nachdem vergangene Woche die drei Konzepte öffentlich vorgestellt wurden, spricht der neue Baureferent Benjamin Schneider mit dieser Redaktion über die Pläne.    

    Bewertungskriterien: Konzept, Realisierbarkeit, Preis

    Baureferent Benjamin Schneider.
    Baureferent Benjamin Schneider. Foto: Thomas Obermeier

    "Wir haben drei ganz unterschiedliche Konzepte, die alle ihre Qualitäten haben. Aber jedes einzelne kann auch noch verbessert werden", sagt Schneider, der seit November im Amt ist. Auf den Weg gebracht wurde der Wettbewerb Anfang des Jahres unter seinem Vorgänger Christian Baumgart. In welchem Konzept er das meiste Potenzial sieht, will Schneider nicht verraten. "Das entscheidet der Stadtrat, da will ich nichts vorwegnehmen", sagt der neue Baureferent. 

    Das Baureferat bewertet die Angebote anhand der Kriterien des Wettbewerbs: Mit 60 Prozent wird das Gesamtkonzept, besonders die Punkte städtebauliche Qualität und Nutzungen, am stärksten gewichtet. Wie sicher die Realisierung ist, macht 20 Prozent aus - genauso viel wie der Kaufpreis, der mindestens 1.950.000 Euro betragen muss. Das Ergebnis dieser Bewertung bekommt der Stadtrat mitgeteilt.         

    Spiegel zur optischen Rekonstruktion der ganzen  Halle

    Architektonisch überzeugend sind für Schneider die Entwürfe der Beethovengruppe und der Maiberg Wohnbau GmbH. Die W&S Immobilien GmbH punkte mit ihrem konkreten Nutzungsvorschlag, so der Baureferent. Dass die Denkmalspezialisten der Würzburger Maiberg GmbH, die unter anderem das US-Hospital am Mönchberg zu Wohnungen umgebaut haben, neben der Frankenhalle auch deren Vorbau und Teile der Ställe erhalten wollen, wertet laut Schneider das Gesamtensemble auf. Allerdings vermisst er eine klare Eingangssituation zur Halle.

    Den Spiegel, mit dem Maiberg den Eindruck einer ganzen Halle erzeugt, obwohl nur etwa die Hälfte für Gastronomie oder Veranstaltungen genutzt werden soll, nennt Schneider "eine Art Rekonstruktion". Aber eine, welche die Atmosphäre des Denkmals optisch sehr gut erhalte. "Hier müsste man im Fortgang aufpassen, dass der zu erhaltende Hallenteil groß genug bleibt."          

    Weniger Baumasse

    Die Stärke des Entwurfs der Beethovengruppe sei die "Rücknahme der gesamten Baumasse". Denn zum einen soll der Kopfbau abgerissen werden und ein freier Platz zur Veitshöchheimer Straße entstehen. "Über die Gestaltung des Platzes müsste man sich aber noch Gedanken machen", sagt Schneider.

    Zum anderen sei auch die Bebauung des hinteren Bereichs zurückhaltend. Sie wirke dank unterschiedlicher Höhenentwicklung und grünem Innenhof "locker und gefällig". Weiterer Pluspunkt am Plan der Beethovenengruppe: Die Hälfte der 120 Wohnungen sollen Sozialwohnungen werden. Dabei betont Schneider, dass alle Investoren geförderten Wohnraum anbieten, und das wesentliche Kriterium für die Vergabe des städtischen Areals das Konzept für die Halle ist.    

    "Wir haben drei ganz unterschiedliche Konzepte, die alle ihre Qualitäten haben."

    Baureferent Benjamin Schneider

    Das Innere der Halle sei im Konzept der Würzburger Immobiliengruppe (Umbau Alte Universitätsdruckerei Stürtz, Entwicklung Bismarckquartier) etwas "schwammig" dargestellt. Der geplante Einzelhandel sei hinsichtlich des Bedarfs an Parkplätzen ungünstig. "Der Standort eignet sich besser für Nutzungen mit längerer Verweildauer, wie Gastronomie." Diese Gäste würden das auf der anderen Straßenseite gelegene Parkhaus Alter Hafen nutzen, statt Stellplätze vor der Tür zu erwarten.      

    Nutzungen sollen den Alten Hafen stärken

    In der Ausschreibung fordert die Stadt für die Frankenhalle eine Nutzung, die das Quartier Alter Hafen belebt. Möglichst ergänzend zum Angebot der Nachbarschaft, wie das Museum im Kulturspeicher, die Kabarettbühne Bockshorn, die Galerie des Berufsverbands Bildender Künstler sowie die Cinemaxx-Kultur- und Freizeitangebote.

    Die W&S Immobilien GmbH bietet im Wettbewerb die konkreteste Nutzungsidee an: Die Brauerei der  Familie Will könnte in der Frankenhalle produzieren. Ergänzt würde die Schaubrauerei und der Brauereigasthof durch Bäcker und Metzger. Diese würden von den Mainfränkischen Werkstätten als Ausbildungsbetriebe für Menschen mit Behinderungen betrieben werden.    

    Schneider findet diese Idee gut. Neben Gastronomie würden kulturelle Nutzungen wie Ateliers, Kreativbüros oder eine Kleinkunst-Bühne den Alten Hafen stärken. Inwieweit abendliche Veranstaltungen möglich sind, müsste im Genehmigungsverfahren geklärt werden. Angesichts der anstehenden Veränderungen findet Schneider die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Äußere Pleich überlegenswert. Allerdings betreffe dieses nicht die Umgestaltung der Frankenhalle im vorgesehenen Umfang.              

    Laut Baureferent Schneider hat der Stadtrat mit den drei vorliegenden Angeboten eine sehr gute Entscheidungsgrundlage, damit das Projekt "Revitalisierung der Frankenhalle" weiter konkretisiert und erfolgreich umgesetzt werden kann.

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