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Waldbrunn: Bevölkerung zum Widerstand gegen die B 26n mobilisieren

Waldbrunn

Bevölkerung zum Widerstand gegen die B 26n mobilisieren

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    Noch bis 12. November sind die Anrainer-Gemeinden der beplanten B 26n, der Westumgehung Würzburgs, zur Abgabe von Stellungnahmen zum Planfeststellungsverfahren zum ersten Bauabschnitt angehalten. Aus seiner beruflichen Erfahrung heraus bezweifelt Martin Schaut, Verwaltungsjurist und SPD-Ratsmitglied im Gemeinderat Waldbrunn, allerdings die Ernsthaftigkeit der für die betroffenen Gemeinden eingeräumten Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Der Entwurf von Waldbrunns Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU) erschien dem Gemeinderat jedenfalls als zu "soft". "Das ist eindeutig zu milde formuliert", entgegnete Miriam Peplow auf den von Haberstumpf vorgelegten Entwurf.

    Vorschläge zu Nachbesserungen aus dem Kreis der Ratsmitglieder ergaben sich deshalb in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates beinahe zwangsläufig. "Ja, jetzt kommen wir langsam hin", kommentierte Sonja Ronge (UBG) die auf Wunsch des Gemeinderates geänderten Formulierungen der gemeindlichen Einwendungen gegen den Bau der allgemein äußerst differenziert betrachteten, geplanten so genannten Westumgehung. Ab dem Autobahnkreuz Schweinfurt / Werneck soll dabei eine neue, vierspurige und autobahnähnlich ausgebaute Straßentrasse entstehen bis zur BAB-Anschlussstelle Helmstadt. Der erste Bauabschnitt hierzu betrifft die Strecke vom Autobahnkreuz Schweinfurt / Werneck bis nach Karlstadt.

    Gefährdung der Eigenwasserversorgung?

    Generell wertet Bürgermeister Markus Haberstumpf "die Sensibilität der Bevölkerung für die Thematik als zu gering, im Vergleich dazu, was uns damit bevorsteht." In seinem Entwurf zur Stellunnahme zum Bau der B 26n ging Haberstumpf insbesondere auf die sich daraus ergebende Gefährdung der Eigenwasserversorgung durch die Quellen am "Pfetzer", die Freizeitmöglichkeiten rund um das von Balthasar Neumann erbaute historische Jagdschloss sowie die durch die künftige Trasse eingeschränkte Planungshoheit der Gemeinde insgesamt ein.

    Ratsmitglied Martin Schaut (SPD) allerdings kennt die staatlichen Vorgehensweisen aus seiner beruflichen Erfahrung als Verwaltungsjurist. "Noch niemals in meiner Laufbahn habe ich erlebt, dass ein derartiges staatliches Vorhaben wegen einer Stellungsnahme nicht realisiert wird. Da wird immer nach dem Prinzip Zwangspunkte schaffen agiert", machte Schaut seinem Ärger Luft. Gleichzeitig äußerte Schaut die Befürchtung: "Wir werden den Bau auch mit den in einer Stellungnahme aufgeführten offenkundig berechtigten Begründungen nicht verhindern können. Lediglich können wir damit erreichen, den Bau zumindest nicht zu beschleunigen", lautete Schauts Einschätzung.

    Gelegenheit zur Unterzeichnung im Rathaus

    Bezug nehmend auf die Feststellung von Bürgermeister Haberstumpfs nach zu geringer Sensibilität der Bevölkerung forderte Andreas Baumeister (CSU): "Wenn es möglich ist, 576 Menschen aus dem Ort zu einer Befragung zu einem Nahversorgungskonzept zu mobilisieren, sollte sich mindestens die gleiche Anzahl per Unterschrift an der Stellungsnahme der Gemeinde gegen den Bau der B 26n beteiligen", mahnte Baumeister.

    Diesem Vorschlag schloss sich der Gemeinderat einstimmig an. Die Gelegenheit zur Unterzeichnung soll im Rathaus geboten werden. Allerdings drängt wegen der Abgabefrist zum 12. November die Zeit.

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