Fast einen Monat gelten in Bayern die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Für die Polizei in Unterfranken bedeutete das auch an diesem Wochenende viel Arbeit: Kontrollen hätten "nach wie vor hohe Priorität", heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums. So gab es allein am Freitag und Samstag insgesamt 259 Anzeigen wegen Verstößen in der Region. Die Zahlen für Sonntag liegen erst am Montagmorgen vor.
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Am Freitagnachmittag zum Beispiel bemerkte eine Streife im Außenbereich eines Restaurants in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) zwei Personen, die dort verbotenerweise Speisen und Getränke zu sich nahmen. Beide mussten den Gastro-Bereich verlassen und der Besitzer wurde angewiesen, die Sitzgelegenheiten zu entfernen.
Ebenfalls am Freitagnachmittag verteilten Beamte in Würzburg Platzverweise gegen eine Gruppe junger Männer, die am Hauptbahnhof zusammen saßen und Alkohol tranken. Ein 19-Jähriger wollte den Verweis allerdings nicht hinnehmen – er beleidigte eine Streife und spuckte in Richtung der Beamten. Daraufhin sei der Mann, der laut Polizei offenbar unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln stand, in Gewahrsam genommen worden. Am Abend wurde er wieder entlassen.

Eine ausufernde Floßfahrt auf dem Main musste die Polizei am Samstag auf Höhe der Schleuse Kleinostheim (Lkr. Aschaffenburg) beenden. Die Besitzer einer Event-Firma hatten sich nach Polizeiangaben zwar vom Ordnungsamt die Erlaubnis erteilen lassen, drei Flöße von ihrem Winterquartier in Kahl am Main nach Aschaffenburg zu transportieren. Allerdings seien dann auf jedem Floß mehrere Personen mit lauter Musik und Alkohol unterwegs gewesen – die Überführungsfahrt wurde zur "Partyfahrt". Die Floßfahrer erwarten deshalb nun Anzeigen.
Tausende Anfragen und Hinweise an die Polizei
Insgesamt habe die Polizei in Unterfranken seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen zwar regelmäßig Verstöße gegen die Regeln festgestellt, so Sprecherin Kathrin Thamm. Es gebe einige wenige uneinsichtige Bürger – aber die Mehrheit halte sich daran.
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Generell stünden die Beamten seit dem Anfang der Corona-Pandemie in engem Austausch mit den Menschen. Tausende Anfragen seien bei der Polizei eingegangen: Fragen, was erlaubt sei und was nicht, aber auch Hinweise auf falsches Verhalten und Gefährdungen. Anschwärzen sei das nicht, so Thamm. Verstöße seien eine Ordnungswidrigkeit. "Wir fordern niemanden auf, jemand anderen anzuzeigen. Aber es kann sich jeder, der möchte, bei seiner örtlichen Polizeidienststelle melden, wenn er Verstöße feststellt."