Die Entscheidung zur "Nutzung der Willi-Sauer-Halle für den Trainingsbetrieb im Profisportbereich durch den HSV Bergtheim" stand auf der Tagesordnung des Bergtheimer Gemeinderats am Montag. Eigentlich hätten die Gemeinderäte über diesen Punkt nicht mehr diskutieren müssen. HSV-Vorsitzender Dominik Weingart hatte seinen Antrag kurz vor der Gemeinderatssitzung zurückgenommen.
Ausnahmegenehmigung vom Landratsamt für den HSV
Den Sachverhalt hat Bürgermeister Konrad Schlier dennoch erläutert. Die Willi-Sauer-Halle gehört der Gemeinde Bergtheim. Weil sich der Frauen-Bayernligist um die Qualifikation für die dritte Liga beworben hat, ist das HSV-Team als Profimannschaft zu betrachten. Damit kommen die Richtlinien für den Berufs- uns Leistungssport zur Anwendung. Am 22. April gab das Landratsamt deshalb mit einer Ausnahmegenehmigung "grünes Licht" für die Aufnahme des Trainingsbetriebs.
Mittlerweile haben die HSV-Handballerinnen aus Bergtheim in Rimpar die Möglichkeit erhalten, für ihr Training die DJK-Halle nutzen zu dürfen. Auch die Bayernliga-Handballer der DJK Waldbüttelbrunn haben bereits in Rimpar Asyl erhalten. "Wir müssen heute somit keine Entscheidung treffen, ob wir unsere Halle für das Training der HSV-Damen zur Verfügung stellen", verdeutlichte Bürgermeister Konrad Schlier.

Es könne jedoch sein, dass die Sporthalle in der Aufstiegsrunde für zwei Heimspiele gebraucht wird. Einen Spielplan gibt es derzeit noch nicht. Eventuell lässt die Infektionslage ohnehin kein Training oder das Qualifikationsturnier zu. Anmeldeschluss dafür ist am 15. Mai.
Bürgermeister sieht Nutzung "sehr kritisch"
Die Mitglieder des Bergtheimer Gemeinderats legten einstimmig fest, erst dann wieder über die Nutzung der Willi-Sauer-Halle zu beraten, wenn ein neuer Antrag des Frauenteams zum Ausrichten ihrer möglichen Heimspiele vorliegt. Bürgermeister Schlier wies jedoch schon jetzt darauf hin, dass er die Nutzung unter mehreren Aspekten "sehr kritisch" sieht.

Im Moment finden in der Willi-Sauer-Halle mindestens zwei Mal im Monat Sitzungen statt. Der Gemeinderat Bergtheim, der Gemeinderat Oberpleichfeld und der Abwasserzweckverband Obere Pleichach tagen hier. Ein Schnelltest-Zentrum des Landkreises Würzburg ist vor Ort untergebracht. Und hoffentlich bald wird ein Drittel der Halle wieder für die Mittagsbetreuung von Grundschülern genutzt.
Könnte eine "Landkreislösung" kommen?
"Wir müssten die Halle immer wieder völlig desinfizieren", verweist Bürgermeister Schlier auf weiterhin hohe Coronazahlen und den Infektionsschutz für alle Hallennutzer. Er möchte Landrat Thomas Eberth für eine "Landkreislösung" gewinnen. Bürgermeister Schlier könne sich die Sporthalle im Deutschhausgymnasium vorstellen. Darüber sei im Landkreis allerdings noch keine Entscheidung getroffen.
Auch Gemeinderat Edgar Bauer sieht die Willi-Sauer-Halle "angesichts der Infektionslage und des hohen Aufwands" als ungeeignet. "Ich rate dem HSV Bergtheim, sich rechtzeitig und unter Einbeziehung des Landkreises nach Alternativen umzusehen", meinte er. Schließlich hoffen neben den Frauen des HSV Bergtheim auch die Männer der DJK Waldbüttelbrunn darauf, den Sprung von der Bayernliga in die Dritte Liga zu schaffen.