Das ging ja gerade nochmal gut in der schönen Steigerwald-Gemeinde Michelau (Lkr. Schweinfurt). Auch dort werden nun bei der Wahl von Bürgermeister und Gemeinderat Kandidaten-Namen auf dem Stimmzettel stehen. Allerdings mussten die Nominierungsversammlungen in den Ortsteilen Michelau, Prüßberg und Hundelshausen allesamt wiederholt werden. Der Grund: Bei den ersten Ladungen zu den Treffen der Wählergemeinschaften hatte man vergessen, auch die Frauen und Männer einzuladen, die in Michelau ihren Zweitwohnsitz haben. Diese dürfen zwar am 15. März nicht mitwählen, sie haben aber das passive Wahlrecht, das heißt, sie hätten sich als Kandidaten wählen lassen können.
Gut, dass ein rechtskundiger Beamter den Fehler bemerkte - und die ganze Prozedur zur Nominierung zurück auf Anfang stellte. Ordnung muss schließlich sein, auch wenn die Ergebnisse der erneuten Aufstellung die gleichen waren wie beim ersten Mal. Halt: Eine Änderung gab es schließlich doch. Einem Kandidaten in Prüßberg war in der Zwischenzeit die Lust an der Kommunalpolitik vergangen, er zog seine Bewerbung zurück.
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Ganz große Lust auf Politik haben landauf, landab die vielen hundert Kandidaten, die mit ihren Köpfen die Straßenränder in Unterfranken schmücken. Wer ist die oder der Schönste im Land? Da fällt die Wahl schwer. Aber Vorsicht, manch einer schaut in echt nämlich doch ein bisschen anders aus als auf den Plakaten: Bei Doppelkinnen, Tränensäcken und Falten wurde häufig digital ganz schön nachgeschärft. Bei wem genau? Schauen Sie am besten selbst.

Viel Platz für konkrete Politik ist neben den Köpfen und dem Parteilogo meist nicht. Kein Wunder, dass der Erkenntnisgewinn über die Absichten der dargestellten Kandidaten sich in der Regel in Grenzen hält. Warum also nicht mal was ganz anderes versuchen? So hält der Würzburger Freie-Wähler-Kandidat Ralf Barthelmes einfach mal eine Flasche Wein und die Speisekarte seiner Restaurants ins Bild. "Ganz schön clever so eine Werbung am Straßenrand mit ein bisschen Politik als Alibi", raunt die Wirte-Konkurrenz. Und hofft, dass ihre Gäste richtig wählen.
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Wichtig bei der Wahlwerbung ist neben der Gestaltung der Plakate ihre Platzierung. Richtig gute Stellen sind offenbar überall rar gesät. Und so reagieren die Parteien sensibel, wenn sich Mitbewerber mutmaßlich nicht an die Regeln halten. In Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) und Würzburg wurden jetzt die Stadtverwaltungen kritisiert, weil sie angeblich nicht alle Parteien rechtzeitig oder gleichzeitig über einen neuen, vorgezogenen Termin zum Start der Plakatierung informiert hätten. Wie dem auch sei: Die SPD in Würzburg war offenbar im Rennen um die besten Plätze hinten dran. Und hat nun vorgeschlagen, um das Stadtbild nicht zu verschandeln, doch die Anzahl der Plakat-Standorte in der Stadt Würzburg auf 100 pro Gruppierung und Partei zu begrenzen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.