„Wir müssen draußen bleiben“ hieß es am Freitagabend für die Autos in der Ochsenfurter Innenstadt. Ab 17 Uhr startete die fünfte Ochsenfurter Musiknacht durch. Und trotz tropischer Temperaturen drängten sich schon nach kurzer Zeit die Besucher vor den sieben Bühnen.
Und hier sah man auch wieder oft ein fast schon vergessenes Accessoire. Viele Frauen hatten ihren Fächer mitgebracht, um sich zwecks Abkühlung ein bisschen Luft zuzuwedeln. Aber auch Bierdeckel und Speisekarten wurden gern dafür zweckentfremdet.
Musik von sieben Bühnen
An sieben verschiedenen Stellen in der Stadt, vom Gasthof Bären bis hinunter zum Schlössle spielte die Musik. Dazu waren die meisten Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet und luden zum Shoppen ein.
Alle Hände voll zu tun hatten in dieser Nacht die Gastronomen und ihre zahlreichen Helfer. Teilweise bildeten sich lange Schlangen an den Ausgabetheken und die Gläser wurden knapp. Trotz der Hitze wurde aber auch viel verzehrt. Schon lange vor Mitternacht gingen einigen Bratwurstständen die Brötchen aus. Mit so viel Andrang hatte man offensichtlich nicht gerechnet.
Die Brötchen gingen aus
Neben den Gaststätten und einer Metzgerei verkauften auch auswärtige Stände Kulinarisches. Von einem Foodtruck in der Stadtmitte aus gab es amerikanische Fleischspezialitäten, an einem anderen Stand Crepes. Vor einer Bäckerei und einem Café am Marktplatz wurden eisgekühlte Cocktails serviert.
Dazu natürlich bis Mitternacht Livemusik. Der Stadtmarketingverein hatte mit kräftiger Unterstützung von Kulturreferent Herbert Gransitzki neun Bands und das Ochsenfurter Saxtett für den langen Abend gewinnen können. So kamen die Liebhaber von Rock, Pop und Oldies genauso auf ihre Kosten wie die Soulfans am Marktplatz.
Neil Young und Volksmusik
Viele Zuhörer sammelten sich auch am Schlössle, wo Eric Rust solo und mit seiner Band nicht nur Songs von Neil Young spielte. Leisere Töne schlug das Knolli-Trio aus Triefenstein im Garten vom Gasthof Anker mit Volks- und Tanzmusik an.
Einen Ohrenschmaus bekamen die Musikliebhaber auch vor den Casablanca geboten. Dort spielte „Rolling-Piano&Bass“ mit Nils Hübenbecker und einem Bassisten. Hübenbecker ist Musiker mit Leib und Seele und Musiklehrer an der Ochsenfurter Realschule. Die Band, die er dort leitet, hatte dann ebenfalls vor dem Casa ihren Auftritt vor großem Publikum.
Bis in den späten Abend gut besucht
Wer alle neun Bands hören wollte, musste nicht nur gut zu Fuß sein, sondern auch Geduld mitbringen. Denn bis in den späten Abend waren die Haupt- und die Brückenstraße mit Tausenden von Besuchern gut gefüllt.
Auch das Rahmenprogramm fand auf den verschiedenen Bühnen statt. Die HipHopKids und Teens der KDS Tanzschule zeigten ebenso ihr Können wie die Mitglieder der Körperakademie auf ihren Trampolins. Bauchtanz aus Ochsenfurt? Ja auch das gab?s bei der Musiknacht. „Eylin und die oriental Stars“ ließen in der Kolpingstraße nicht nur die Hüften wackeln.
Nach einer Zwangspause im vergangenen Jahr wegen Geldmangel erwies sich die Musiknacht einmal mehr als voller Publikumserfolg und echte Bereicherung im Ochsenfurter Veranstaltungskalender.