Wer komisch heißt, der kann auch komisch feiern. Die Buchhandlung "dreizehneinhalb" feiert 13,5-jähriges Betriebsjubiläum in der Eichhornstraße 13 1/2. Am 3. März 2005 eröffneten die Buchhändlerinnen Monika Bruckner, Ulla Rottmann und Gabriele von Zobel ihren Traumladen. An diesem Freitag, 28. September, feiern sie das mit einer Lesung zum Thema Wein in der Literatur. Dazu gibt es Wein-Kostproben und Musik von Rainer Schwander am Akkordeon.
Wie kommen Buchhändler im Internet-Zeitalter eigentlich in Feierlaune? "Das Zehnjährige haben wir nicht gefeiert", gibt Rottmann zu. Nicht jedoch, weil Downloads ihnen das Geschäft vermasselt hätte, sondern weil die Baustelle zur Fußgängerzone Eichhornstraße vor dreieinhalb Jahren direkt vor der Ladentür verlief. Den Fortgang des Baus spürt das dreizehneinhalb bis heute. Aber: "Dass wir die Baustellenzeit überstanden haben", sagt Rottmann, "zeigt, dass wir uns bewährt haben." Bruckner sieht einen weiteren Hinweis darauf, dass ihr Geschäft sich konsolidiert hat: "Wir sind noch wie am Anfang zu dritt zusammen."
Erfolgsgeheimnis: das außergewöhnliche Sortiment
Die Geschichte zeigt: Probleme direkt vor der Tür sind für diese Buchhändlerinnen entscheidender als die Konkurrenz durch Computerbestellung und Versand. Zumal sie auch dort mitmischen. Rund zehn Prozent des Umsatzes wird online gemacht, schätzt Monika Bruckner: "Und es wird stetig mehr." Eine Chance sah das Trio von Anfang an in einem außergewöhnlichen Sortiment.
Gabriele von Zobel erzählt: "Nach der Eröffnung des Hugendubel haben viele Würzburger Buchhandlungen ihr Konzept geändert. Es gab nichts Literarisches in der Stadt." Nun verkauft dreizehneinhalb zwar nicht ausschließlich Belletristik, aber auch keine Fachbücher. Selbst Ratgeber flogen nach ein paar Monaten aus dem Programm. Und die Sachbücher konzentrieren sich auf Politik, Geschichte und Kochen. Letzteres sowie Kunst und Architektur betreut Bruckner, von Zobel die Taschenbücher, Rottmann die Schöne Literatur. Erst nachdem sie ihre Zuständigkeiten abgesteckt hatten, fiel den Frauen auf, dass sie schon in ihrer gemeinsamen Zeit bei der Bücherstube Hübner sich um die gleichen Bereiche gekümmert hatten.
Die Hälfte der Kunden sind Stammkäufer
Und schon damals hatten sie davon geträumt, sich selbstständig zu machen. Doch es dauerte viele Jahre, bis sich ein geeigneter Laden fand: das ehemalige Haushaltswarengeschäft Ehrmanntraut mit Eingang in der Herzogenstraße, die Hausnummer war allerdings Eichhornstraße 13 1/2 - und Namensgeber für die neue Buchhandlung. 13a ist heute die offizielle Adresse, doch ein blauweißes Emailleschild mit der "krummen" dreizehneinhalb gibt es aber auch noch.
2006 wählte die Zeitschrift "Buchmarkt" das dreizehneinhalb zur Buchhandlung des Jahres in der Sparte Newcomer. Und ein bisschen stolz ist das Inhaber-Trio, dass auch die Uni-Bibliothek bei ihnen ordert. Diese ist ein wichtiger Kunde und gehört zu den 50 Prozent der Stammkäufer. In der anderen Hälfte, der Laufkundschaft, glauben die Bücher-Frauen viele Touristen auszumachen, "die in anderen Städten auch in die Geschäfte in den Seitengassen gehen".
Für die Lesung zum 13,5 -jährigen Jubiläum sind noch Plätze sind noch frei. Reservierungen unter Telefon (0931) 465 22 11 oder per E-Mail: info@dreizehn-einhalb.de