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WÜRZBURG: Für weniger Verkehr auf die Straße gehen

WÜRZBURG

Für weniger Verkehr auf die Straße gehen

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    Ausgerechnet zu Beginn der Osterferien wird der Verkehr auf dem Stadtring Süd wegen einer Demonstration behindert: An diesem Freitag ruft das Bündnis „Gemeinsam für ein Lebenswertes Würzburg und sein Umland“ alle Bürger zur Demo auf, die mit der bisherigen Verkehrspolitik nicht zufrieden sind.

    Bürgerinitiativen, Verbände und Parteien gehen zwischen 14 und 15 Uhr für eine Verkehrswende auf die Straße. Der Verkehr läuft dabei zwischen den Kreuzungen Rottendorfer Straße und Salvatorstraße zwischen 13 und 16 Uhr auf der stadteinwärts führenden Fahrbahn nur einspurig.

    Die Luft in Würzburg ist schlecht

    Mit „organisatorischen Gründen“ erklärt Manfred Neuner von der BI „Brummis weg vom Stadtring“ den Termin. Notwendig sei die Demo auf jeden Fall: „Die Belastung mit Stickstoffoxiden und Feinstaub ist in Würzburg nach wie vor hoch und nur zu senken, wenn weniger Autos in die Stadt kommen“, sagt Neuner.

    Die BI-Kämpfer sind sauer auf die Stadt: Obwohl der Mittlere Ring zu den am höchsten mit Schadstoffen belasteten Straßen in Bayern gehört, kümmere man sich nicht wirklich um Verbesserungen. Die Tatsache, dass der Stickstoffoxid-Grenzwert 2017 erstmals seit Jahren eingehalten wurde, ändere daran nichts.

    Neuner: „Erstens ist die Verbesserung marginal, zweitens war das Wetter im vergangenen Jahr günstig, drittens wurde 22 Tage gar nicht gemessen, weil die Messstation fehlte.“ Vor allem aber bleibe das Feinstaub-Problem. „Der Jahresmittelwert am Stadtring Süd ist seit 2006 mit kleinen Schwankungen gleichbleibend hoch und war 2017 höher als 2016“, erklärt Neuner.

    Eine Umweltzone ist fraglich

    Die Einführung einer Umweltzone für Würzburg sei nach wie vor nötig, um Lärm und Luftverschmutzung zu verringern. Die Regierung von Unterfranken hat die für heuer geplante Einführung einer Umweltzone aufgrund der Unterschreitung des Stickstoffoxid-Grenzwertes jüngst in Frage gestellt.

    Obwohl auswärtige Lastwagen seit 2016 offiziell nicht mehr über den Stadtring abkürzen dürfen, würden das nach wie vor sehr viele tun. Denn „großzügige“ Ausnahmeregelungen – für Lieferverkehr für Stadt und Landkreis und aus einem 70-Kilometer-Umkreis – sei das Verbot schwer zu kontrollieren und so beschildert, dass es Navigationssysteme gar nicht erkennen, sondern die Abkürzung zwischen A 3 und A 7 Lkw-Fahrern weiterhin empfehlen.

    „Rund 60 000 Autos fahren täglich an der Dauerzählstelle des Bayerischen Verkehrsministeriums an der B 19 an Estenfeld vorbei“, erklärt Michael Wild von der BI „Verkehrsberuhigung B19“. Vor allem die vielen Lastwagen belasten die Orte Unterpleichfeld, Opferbaum und Eßleben. „Wir brauchen ein wirksames Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr in unseren Ortschaften“, fordert Wild.

    Autos raus aus der Stadt

    „Der motorisierte Verkehr in der Stadt ist zu hoch“, sagt der BI-Mitstreiter Michael Imhof. Und: „Das Rathaus unternimmt zu wenig, um die Zahl der Autos in der Stadt zu reduzieren.“ Er fordert wirksame Maßnahmen zur Verbesserung von ÖPNV und anderen Alternativen.

    Alleine 20 Millionen Euro würden in den Ausbau des Greinbergknotens gesteckt, damit der Autoverkehr besser in und aus der Stadt fließt. „Lächerlich wenig wird im Vergleich dazu in den Bau von Radwegen oder Busspuren investiert“, so der Würzburger Arzt Imhof. Man würde den Bürgern zwar „vorgaukeln“, dass man wirkungsvolle Maßnahme ergreife. Doch diese würden erst mittelfristig greifen oder seien Absichtserklärungen ohne konkrete Aussagen.

    „Das Rathaus unternimmt zu wenig, um die Zahl der Autos in der Stadt zu reduzieren.“

    Michael Imhof von der BI „Brummis weg vom Stadtring“

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