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Würzburg: Gelungenes Comeback des Würzburger Fairtrade-Festivals

Würzburg

Gelungenes Comeback des Würzburger Fairtrade-Festivals

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    Zahlreiche Stände informierten beim Fairtrade-Festival über eine umweltfreundliche Lebensweise.
    Zahlreiche Stände informierten beim Fairtrade-Festival über eine umweltfreundliche Lebensweise. Foto: Kathrin Königl

    Einfach mal auf der Wiese abhängen, ein leckeres vegetarisches Gericht verspeisen oder fair gehandelten Kaffee trinken und dabei Livemusik hören: Auch das geht beim Fairtrade Festival, dessen fünfte Auflage am Wochenende im Skulpturengarten hinter der Umweltstation am Nigglweg stattfand. Wichtiger war bei der dreitägigen Veranstaltung aber die Botschaft, die an den Info-Ständen und von den Rednern transportiert wurde: Eine nachhaltige und umweltschonende Lebensweise ohne Ausbeutung von Mensch und Tier ist nicht nur möglich, sondern auch gar nicht so schwer in die Tat umzusetzen.

    Die Idee, in Würzburg ein Fairtrade Festival zu auf die Beine zu stellen, hatte Nandi Jain beim Besuch einer ähnlichen Veranstaltung in England im Jahr 2006: "Inzwischen haben wir einen Verein und eine kleine Gruppe von Leuten, die ein ganzes Jahr daran arbeiten, das Festival zu organisieren. Jeder bringt dabei seine eigenen Themen ein", erzählt die Würzburger Ärztin. Seit 2008 fand das Fairtrade Festival alle zwei Jahre statt - nur 2016 gab es wegen der Bauarbeiten an der neuen Umweltstation eine Pause.

    Schon zum Auftakt gut besucht 

    Schon zum Auftakt am Freitagabend war das Festival gut besucht: "Wir haben immer das Gefühl, dass es noch mehr Besucher sein könnten. Aber die Stimmung war gut und wir hatten mit Impala Ray eine ganz tolle Band", berichtet Mit-Organisatorin Hannah Ziegler. Auch am Samstag nutzten zahlreiche Besucher nach einem Regenguss am Vormittag das angenehme Frühlingswetter, um das Festival und den Tag der offenen Tür der neuem Umweltstation zu besuchen, auf der Wiese mit ihren Kindern zu jonglieren und sich bei den zahlreichen Initiativen über fair gehandelte Produkte und die Möglichkeiten eines nachhaltigen Lebenswandels zu informieren.

    Beim Fairtrade-Festival gab's auch Anschauungsunterricht beim Bau von Nisthilfen. 
    Beim Fairtrade-Festival gab's auch Anschauungsunterricht beim Bau von Nisthilfen.  Foto: Kathrin Königl

    "Es waren wieder viele interessierte Leute an den Ständen und haben nachgefragt, auch die Vorträge waren gut besucht. Das ist genau das, was wir erreichen wollen", sagt Nandi Jain. Das Themenspektrum des Festivals geht inzwischen über fair gehandelte und hergestellte Produkte wie die T-Shirts und Mützen des Würzburger Modelabels "deetory" weit hinaus. Auch Menschen, die sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Fairtrade bereits beschäftigt haben, "sind immer wieder überrascht, was alles möglich ist und welche Aspekte sie noch nicht kennen", so Hannah Ziegler.

    Es wurde auch über Geld geredet

    Zum Beispiel Geldanlagen: Der Würzburger Anlageberater Jörg Wenzel informierte in seinem Vortrag darüber, wie Banken und Fonds das Geld ihrer Kunden anlegen und über ethische und nachhaltige Alternativen. Der Hamburger Wirtschaftsexperte Ralf Otterpohl sprach über seine Vision vom "neuen Dorf" oder "Gartendorf", in dem hochwertige Lebensmittel auf ökologischer Grundlage und unter Erhaltung der Artenvielfalt produziert werden.

    Zahlreiche Besucher kamen zum Festivalgelände im Skulpturengarten hinter der Umweltstation.
    Zahlreiche Besucher kamen zum Festivalgelände im Skulpturengarten hinter der Umweltstation. Foto: Kathrin Königl

    Mit ähnlichen Themen beschäftigten sich auch die Redner, die sich für den neuen "Speaker's Corner" des Festivals angemeldet hatten. Hier redeten unter anderem Anna Väth und Robin Kählert vom Verein "Veganes Würzburg e.V." ihren Zuhörern ins Gewissen. Sie informierten mit teilweise drastischen Bildern über die Bedingungen, unter denen in Deutschland Legehennen, Milchkühe und Mastschweine gehalten werden, um die Verbraucher mit Fleisch, Milch und anderen tierischen Produkten zu versorgen. "Beim Thema Fairtrade geht es um das Unterlassen von menschenverachtenden Praktiken und faire Bezahlung. In der Tierindustrie gibt es andere grausame Praktiken, die nicht in Ordnung sind und die man nicht tun sollte", betonte Kählert.

    Für Flüchtlinge in ganz Europa 

    Eine Initiative, die man auf den ersten Blick nicht mit dem Thema Fairtrade in Verbindung bringt, ist das "Projekt Hermine": In dem Verein sind über 30 Studierende ehrenamtlich aktiv, sammeln gebrauchte Bekleidung und versorgen damit Menschen in Not in Flüchtlingslagern in ganz Europa. "Mit dem Fairtrade Festival verbinden uns die gemeinsamen Werte. Auch wir stehen für Nachhaltigkeit und eine gesunde Lebensweise", erläutert Dominik Mann am Infostand des Projekts.

    Ein Miteinander war großgeschrieben beim Fairtrade-Festival, wie hier beim Stockbrot fabrizieren am Feuer. 
    Ein Miteinander war großgeschrieben beim Fairtrade-Festival, wie hier beim Stockbrot fabrizieren am Feuer.  Foto: Kathrin Königl
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