„Mögen die Engel dich im Paradies empfangen“ – mit „In paradisum“, dem letzten Satz aus der lateinischen Totenmesse Requiem op. 9 von Maurice Duruflé, verabschiedeten engelsgleiche Chorstimmen den

im Würzburger Kiliansdom.
Unter dem mächtigen dunkel-warmen Ton der Totenglocke wurde der Sarg in den Kreuzgang getragen. Dort fand der weithin bekannte und beliebte Priester und Rektor der Würzburger Marienkapelle neben den Domkapitularen Wilhelm Heinz und Josef Pretscher seine letzte Ruhestätte.
Nach Angaben des Bistums kamen rund 2000 Menschen am Samstag zum Pontifikalrequiem und zur Beisetzung: Angehörige, wie der 94 Jahre alte Vater Karl Hillenbrands, ebenso viele Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten, Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats, Vertreter der evangelischen Kirche und der israelitischen Kultusgemeinde und des öffentlichen Lebens.
Hauptzelebrant der Totenmesse war Bischof Friedhelm Hofmann. Er verwies eingangs in Anlehnung an eine Inschrift auf einem Grabstein im Klosterfriedhof von Corvey, dass Karl Hillenbrand am 8. Juni 1950 in Ochsenfurt geboren worden sei um zu sterben und am 22. November 2014 in Würzburg gestorben sei, um zu leben. Mit Bischof Hofmann konzelebrierten unter anderen Friedrich Kardinal Wetter (München), der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, die emeritierten Bischöfe Paul-Werner Scheele und Joachim Wanke (Erfurt) sowie Weihbischof Ulrich Boom und der Freiburger Generalvikar Fridolin Keck als Vertreter der deutschen Generalvikare.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Hofmann an ein Zitat von Karl Hillenbrand: „Ich fühle mich am richtigen Platz, als das Berufsprofil meiner Tätigkeit eine Mischung aus Motivationstrainer, Schiedsrichter und Sanitäter ist.“
Bischof bewunderte Hillenbrand
Bischof Hofmann sprach auch die von Hillenbrand erwähnten Herausforderungen an, aus denen sich regelrechte Zerreißproben entwickelt hätten. „Seit meinem Amtsantritt in Würzburg vor zehn Jahren stand Generalvikar Hillenbrand mir unermüdlich zur Seite“, so Bischof Hofmann. „Ich bewunderte immer seine theologische Weite, seinen analytischen Verstand und seine aufopferungsvolle Mitarbeit, die ihn bis an den Rand seiner Kräfte führte.“ Nun schließe sich der Kreis. „Mit seinem Tod hat unser Bruder Karl Hillenbrand sein erhofftes Ziel erreicht.“ Deshalb sei für sein Totenbild die Abbildung einer Skulptur im Eingang des Priesterseminars ausgesucht worden – die des Guten Hirten – „um deutlich zu machen, woraus er lebte und woraufhin er lebte“.
Am Ende der gut zweistündigen Totenmesse leerte sich der Dom nur langsam. Viele Menschen erwiesen dem Verstorbenen an seinem offenen Grab im Kreuzgang die letzte Ehre, trugen sich noch in die Kondolenzlisten ein, unterhielten sich leise oder blieben noch einige Minuten still und in sich gekehrt auf den Bänken sitzen.
- Digitales Kondolenzbuch der Diözese für Karl Hillenbrand
- Webseite der Diözese Würzburg mit weiteren Informationen zu Karl Hillenbrand
- Stimmen zu seinem Tod