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WÜRZBURG: Internationaler Gottesdienst mit prominentem Besuch

WÜRZBURG

Internationaler Gottesdienst mit prominentem Besuch

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    Zum Internationalen Gottesdienst kamen viele Besucher in die Erlöserkirche in die Zellerau.
    Zum Internationalen Gottesdienst kamen viele Besucher in die Erlöserkirche in die Zellerau. Foto: Foto: Johannes Kiefer

    Der Architekt Andreas Gulbransson plante 27 Kirchen, vorwiegend in Bayern. Eine davon ist die Erlöserkirche in der Zellerau, die 1961 entstand. Ihre Fertigstellung erlebte Gulbransson allerdings nicht mehr. Er starb bei einem Autounfall am 18. Juli desselben Jahres. Die Erlöserkirche ist, wie viele Bauwerke aus dieser Zeit, dringend sanierungsbedürftig. Nur der Mittelteil des Raums darf betreten werden.

    Beim Internationalen Gottesdienst am Sonntagnachmittag wurde ein Faltblatt zur Sanierung vorgestellt. Damit trat der vor zwei Monaten gegründete Förderverein Erlöserkirche-Würzburg e. V. zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Der Vorsitzende Peter Brodbeck schätzt die Sanierungskosten „zwischen eine halbe und 1,1 oder 1,2 Millionen Euro“. Zwar erwartet man Zuschüsse von der Landeskirche, einer Bundesweiten Stiftung für Kirchenrenovierungen und von der Denkmalstiftung, aber diese setze eine aufwändige Korrespondenz voraus. Deshalb möchte der Förderverein mit ehrenamtlichen Leistungen Schwung hineinbringen. Außerdem werde er, so Brodbeck, weitere Stiftungen und die Geschäftsleute im Viertel ansprechen.

    Förderverein erhält prominente Unterstützung

    Prominente Unterstützung erhielt der Förderverein nun mit einem Neumitglied: Ulrike Gulbransson trat am Sonntag am Rande des Internationalen Gottesdiensts bei. Die Schwiegertochter des Architekten hält gern Kontakt zu den Gemeinden, in denen ein Bauwerk ihres Schwiegervaters renoviert wird.

    Der Verein hat jetzt schon darüber nachgedacht, was passiert, wenn er seinen Satzungszweck erreicht: „Wir werden weiter bestehen. Dann sind die Außenanlagen und ein behindertengerechter Zugang zur Kirche dran“, sagt Peter Brodbeck. Und dass der Vereinsflyer beim jährlichen Internationalen Gottesdienst – man feierte den vierten seiner Art – vorgestellt wurde, passt gut. Denn Spenden sollen nicht nur den Bauarbeiten, sondern auch der Erlöserkirche „als evangelischer interkultureller Kirche mit ökumenischer Offenheit“ zugute kommen.

    Partnerschaften mit Korea und Lettland

    Die Erlöserkirche ist durch ihre Vereinigung mit der Deutschhauskirche ohnehin ein internationales Gotteshaus. Partnerschaften bestehen unter anderem zur koreanischen und zur lettischen Gemeinde. Beim Gottesdienst predigten Pastor Kibok Lee auf Koreanisch und sein Amtsbruder Hilfspastor Anthony Goolsby vom Freedom Worship Centre (Ohmstraße) auf Deutsch. Englische Übersetzungen lieferte ein sechsseitiges A5-Gesangbuch, das auch Liedstrophen in mehreren Sprachen brachte. Am Gesang beteiligten sich die Gottesdienstbesucher, die die jeweilige Sprache gerade am besten beherrschten.

    Überhaupt stand die Weltsprache Musik im Vordergrund des Abendmahlsgottesdiensts, den Pfarrer Gerhard Zellfelder und Dekanin Edda Weise mit den Gästen hielten. Der erweiterte Erlöserkirchenchor munterte die Gemeindemitglieder zum Mitsingen auf, während dem Kongochor nur gebannt gelauscht wurde. Dieses Ensemble war zu gut, als dass man ihm einfach hätte dreinsingen können. Weitere Klangkompetenz brachten die vielen jungen koreanischen Kirchgänger ein, von denen etliche an der Hochschule für Musik studieren.

    Leise Töne und Zugabe zum Schluss

    Mitklatschen, Beifall nach dem Schlussakkord, Hin- und Hergehen, selbstbestimmter Wechsel zwischen Sitzen und Stehen sowie Handy-Aufzeichnungen sind bei einem internationalen Gottesdienst keineswegs verpönt. In Würzburg hielt man die Handys aber auch nicht in die Höhe, um die eigene spirituelle Ergriffenheit zu dokumentieren, sondern um die bunte und ausgelassene Stimmung in der Gulbransson-Kirche zu dokumentieren.

    Auch leise Töne gehörten dazu. Die Musikensembles gaben keineswegs immer so viel Power wie beim abschließenden „Oh Happy Day“ der ganzen Gemeinde. An diesen beliebten Gospelsong musste der Kirchenchor einfach noch eine Zugabe dranhängen.

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