Nach insgesamt vier Sitzungen, in denen sich der Eisinger Gemeinderat intensiv damit auseinandergesetzt hat, ist sie nun beschlossene Sache: Die neue Grüngestaltungssatzung.
Mit dieser Satzung, deren Erstellung aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst wurde, will die Gemeinde unter anderem die lokale Biodiversität stärken und insbesondere die auch auf lokaler Ebene immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels abmildern. Dafür sollen künftig neben den Freiflächen von Grundstücken auch massiv errichtete Flachdächer mit einem entsprechenden Oberboden oder Pflanzsubstrat begrünt werden. Außerdem soll bei Büro- und Wohngrundstücken fortan pro dreihundert Quadratmeter unbebauter Grundstücksfläche ein heimischer Obst- oder Laubbaum gepflanzt werden.
"Der Hintergrund der Satzung ist, dass wir etwas tun müssen", sagt die Eisinger Bürgermeisterin Ursula Engert im Gespräch mit dieser Redaktion. "Ein weiterer Punkt war auch, dass wir uns angesichts des großen Unwetters im Ahrtal Gedanken gemacht haben, wie man sich vor Starkregenereignissen schützen kann."
Höherer Schutz vor Starkniederschlägen
Ziel der Satzung sei es daher auch, durch eine Verringerung der Bodenversiegelung das Regenwasser zu speichern und für Pflanzen besser nutzbar zu machen. Mit ausreichenden Rückhalteflächen im Boden könnten so zudem die Schäden bei Starkniederschlägen durch Überflutungen gemindert oder sogar ganz verhindert werden. Denn obwohl Unterfranken eine vergleichsweise niederschlagsarme Region ist, blieb auch der Nordwesten des Freistaates in der Vergangenheit nicht von Extremwettereignissen verschont.
Mit der nun in Kraft getretenen Grüngestaltungssatzung will Eisingen auf kommunaler Ebene künftig zum Vorreiter werden. Auch innerhalb der "Allianz Waldsassengau", in der sich außerdem noch elf weitere Gemeinden westlich von Würzburg zur kommunalen Zusammenarbeit eingefunden haben. "Ich denke schon, dass wir da vorne dran sind", ist die Bürgermeisterin überzeugt. "Und ich gehe auch davon aus, dass sich viele andere Gemeinden unsere Satzung als Beispiel nehmen werden."
Nur zukünftige Bauvorhaben betroffen
Sorgen vor einschneidenden Veränderungen müssten sich die Bürgerinnen und Bürger, die bereits ein Grundstück besitzen, indes keine machen. "Es muss jetzt niemand alles umändern", so Engert. "Es geht nur um zukünftige Bauvorhaben. Alles, was schon im Bestand ist, kann natürlich so bleiben."
Bei der Bekämpfung des Klimawandels hofft die Bürgermeisterin auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Bürgerinnen und Bürgern. "Jeder muss da einen Beitrag leisten, jeder Einzelne und wir als Kommune", so die Bürgermeisterin. "Ich denke, viele erkennen, dass etwas getan werden muss. Jedes neue Gebäude, das begrünt wird, wird ein Pluspunkt sein. Es sind viele kleine Schritte."
Auch eine finanzielle Unterstützung für Gebäudebesitzer kann sich Ursula Engert gut vorstellen - insbesondere im Altortbereich. "Für die Begrünung von bereits bestehenden Objekten könnte es dann auch eine kleine Förderung geben", sagt Engert.