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Würzburg: Messerattacke vom 25. Juni 2021 in Würzburg: Welche Gedenkstele nun am Barbarossaplatz geplant ist

Würzburg

Messerattacke vom 25. Juni 2021 in Würzburg: Welche Gedenkstele nun am Barbarossaplatz geplant ist

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    So könnte die Gedenkstele am Würzburger Barbarossaplatz aussehen (Visualisierung).
    So könnte die Gedenkstele am Würzburger Barbarossaplatz aussehen (Visualisierung). Foto: Stadt Würzburg, Baureferat

    Noch vor dem zweiten Jahrestag der Messerattacke vom 25. Juni 2021 am Barbarossaplatz soll am Tatort eine Stele zum Gedenken an die Opfer der Tat aufgestellt werden: Das soll der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 15. Dezember beschließen. Der Kulturausschuss hat einen entsprechenden Vorschlag der Arbeitsgruppe "Gedenkort für alle Opfer von Gewalt" am Montag bereits einstimmig beschlossen.

    Es ist eine neue Entwicklung auf dem Weg zu einer angemessenen Erinnerung an den Amoklauf eines psychisch kranken Mannes aus Somalia, der am Barbarossaplatz mitten im Herzen der Stadt drei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt hat. Beschlusslage des Stadtrats war zuletzt, einen Gedenkort nicht speziell für die Opfer des Messerangriffs, sondern für alle Opfer von Gewalt zu schaffen. Dafür wurde die Arbeitsgruppe eingesetzt, an der neben Oberbürgermeister Christian Schuchardt sowie Vertretern der Verwaltung und des Stadtrats unter anderem eine Psychotherapeutin und Erwin Manger, zentraler Ansprechpartner für den Opferschutz des Freistaats Bayern, beteiligt waren.

    Geplant ist eine etwa hüfthohe Gedenkstele mit Sitzquadern

    Nach drei Sitzungen lautete die einstimmige Empfehlung der Arbeitsgruppe, zusätzlich zu einem dezentralen Gedenkort für die Opfer von Gewalt auch der Opfer der Messerattacke im Umfeld des Tatorts zu gedenken. Geplant ist eine etwa hüfthohe Gedenkstele und zwei Sitzquader aus Muschelkalk, die rechtzeitig vor dem 25. Juni 2023 am Baum vor der Metzgerei Dotzel am Barbarossaplatz aufgestellt werden sollen. Laut Kulturreferent Achim Könneke ist am stark frequentierten Barbarossaplatz an dieser Stelle ausreichend Raum für eine größere Gruppe von Menschen.

    Auf einer Bronzetafel auf der Gedenkstele soll der Satz "Hier wurden am 25. Juni 2021 drei Menschen ermordet und mehrere schwer verletzt und traumatisiert. Wir erinnern und gedenken." zu lesen sein. Die Arbeitsgruppe empfiehlt in ihrem einstimmigen Beschluss dem Stadtrat auch, die Namen der einzelnen Opfer auf der Gedenkstele nicht zu nennen, "weil nicht alle Opfer genannt werden wollen", berichtete Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU).

    Sehbehinderte Menschen sollen die Schrift ertasten können

    Der Text soll für blinde und sehbehinderte Menschen auch in Brailleschrift ertastet werden können, außerdem ist ein QR-Code vorgesehen, der mit dem Smartphone gescannt werden kann und zu einer Webseite mit Hintergrund-Informationen führt. Die an dem Baum vorhandene Rad-Abstellanlage mit sechs schwarzen Metallbügeln wird entfernt. Bei den Haushaltsberatungen Ende vergangener Woche hat der Stadtrat 10.000 Euro für die Umsetzung zur Verfügung gestellt.

    Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Standort für den weiterhin geplanten Gedenkort für die Opfer aller Gewalt. In diesem Punkt konnte sich die Arbeitsgruppe nicht einigen und schlägt dem Stadtrat zwei Orte vor: Entweder am Felix-Freudenberger-Platz oder auf einer Grünfläche an der Leonhard-Frank-Promenade direkt neben der vorspringenden Bastionsmauer, ungefähr auf Höhe des Hauses Dreikronenstraße 11.

    Im Kulturausschuss zeichnete sich ein uneinheitliches Meinungsbild ab: Während die einen den Freudenberger-Platz wegen seiner zentraleren und innenstadtnahen Lage bevorzugen, halten andere nur an der Frank-Promenade ein würdiges Gedenken ohne Störungen durch Verkehrslärm und Passanten für möglich. Der Ausschuss hat daher auf ein Gutachten über den Standort verzichtet und dem Stadtrat die Entscheidung überlassen. Die Gestaltung des Gedenkorts soll durch einen Einladungswettbewerb für Künstlerinnen und Künstler erfolgen. In den Haushalthalt für 2023 wurden dafür allerdings noch keine Mittel eingestellt.

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