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Würzburg: OB-Wahl: Kandidat Omert will reden und von sich reden machen

Würzburg

OB-Wahl: Kandidat Omert will reden und von sich reden machen

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    Volker Omert redet gerne mit Menschen, wie hier in einem Café in der Innenstadt. 
    Volker Omert redet gerne mit Menschen, wie hier in einem Café in der Innenstadt.  Foto: Thomas Obermeier

    Volker Omert ist ein bekanntes Gesicht in Würzburg. Er ist in der Sanderau aufgewachsen und hat Würzburg nie verlassen. So ist es kein Zufall, dass der OB-Kandidat der Freien Wähler in einem Café in der Eichhornstraße schnell erkannt wird. Die Mitarbeiterinnen werden beinahe etwas nervös, als sie Omert sehen. Der Journalist und ehemalige Leiter des Funkhauses reagiert darauf professionell und hört sich ihre Anliegen an. Mit den Bedienungen ist er sofort auf einer Wellenlänge. Den Umgang mit Menschen hat er früh gelernt. Reden kann er. "Wir müssen wieder mehr miteinander sprechen", sagt er immer wieder. Für ein unbeschriebenes Blatt in der Kommunalpolitik redet er dann auch ganz schön viel über sein Würzburg. 

    Das Los hat entschieden, dass sich Volker Omert zusammen mit einem Reporter dieser Redaktion in der Altstadt umschaut. Es wird ein spannender Spaziergang. Denn Omert erspart sich keine Spitze gegen die Lokalpolitik und hat viele Ideen. Schnell wird klar, es ist seine Stadt, in der sich wohl fühlt und die er auch für eine größere Karriere beim Radio nie verlassen wollte.

    Juliuspromenade soll überwacht werden

    Vom Hauptbahnhof, den Omert ohne die Pavillons mittlerweile viel schöner findet, geht es in die Kaiserstraße. Was ihm hier fehlt, ist das Grün. Aber er weiß auch, dass es wohl schwierig sei, richtige Bäume zu pflanzen, aber etwas mehr Grün, beispielsweise mit Pflanzkübeln, schade nicht.

    Zusammen mit Reporter Tim Eisenberger (rechts) in der Kaiserstraße: Der OB-Kandidat möchte hier mehr Grün. 
    Zusammen mit Reporter Tim Eisenberger (rechts) in der Kaiserstraße: Der OB-Kandidat möchte hier mehr Grün.  Foto: Thomas Obermeier

    An der Juliuspromenade angekommen kritisiert er vor allem die fehlende Video-Überwachung. Weil es dort immer wieder zu Straftaten komme, würde er als Oberbürgermeister den ganzen Bereich von der Haugerpfarrgasse bis zur Juliuspromenade überwachen lassen. "Jeder gibt sowieso seine Daten in WLAN-Netzwerken frei und wer sich nichts zu schulden kommen lässt, braucht sich keine Sorgen machen", ist er überzeugt. 

    Keine Fußgängerzone in der Semmelstraße

    Die Semmelstraße, die Omert noch aus Radiozeiten kennt, möchte er nicht zur Fußgängerzone machen. Stattdessen sei sie ein Paradebeispiel für Einbahnstraßen, wie er sie sich auch für andere Straßen innerhalb des Ringparks vorstellen kann. Dazu gehört auch Kurzzeitparken. "Ob man da dann 30 Minuten oder eine Stunde erlaubt, muss man noch überlegen. Das muss dann auch entsprechend überwacht werden", findet Omert.

    Am Taxistand in der Karmelitenstraße wünscht sich der Kandidat der Freien Wähler eine Fußgängerzone.
    Am Taxistand in der Karmelitenstraße wünscht sich der Kandidat der Freien Wähler eine Fußgängerzone. Foto: Thomas Obermeier

    Den Platz beim Taxistand vor dem Grafeneckart am Anfang der Karmelitenstraße möchte Omert dagegen unbedingt zur Fußgängerzone umgestalten. Und er hat schon Pläne im Kopf: Vor Ort tigert er umher und erklärt wie gut man die Fläche nutzen kann. Den Taxistand würde Omert dann auf die auf die Rückseite des Rathauses verlegen. 

    ÖPNV: Fokus auf Park&Ride-Anlagen

    Beim Thema ÖPNV, das auch für Omert eines der dominierenden Themen des Wahlkampfes ist, setzt er auf Park&Ride-Plätze. In der Sanderau hätte er das lieber am Parkplatz vor der Feggrube statt auf der Grünfläche in der Stettiner Straße und der Parkplatz am Dallenberg-Stadion böte sowieso alle Vorraussetzungen, vor allem was die Verkehrs-Anbindung betreffe. Im Zuge des Neubau des Kickers-Stadions, will Omert dort auch ein Parkdeck bauen.

    Volker Omert, Kandidat der Freien Wähler, für die Oberbürgermeisterwahl in Würzburg, fasst sein Wahlprogramm auf einem Bierdeckel zusammen.
    Volker Omert, Kandidat der Freien Wähler, für die Oberbürgermeisterwahl in Würzburg, fasst sein Wahlprogramm auf einem Bierdeckel zusammen. Foto: Thomas Fritz

    Beim Thema Sport geht Omert auf: Er selbst fährt gerne Ski und Mountainbike und ist begeistert von den Sportmannschaften der Stadt. Sie sind für ihn Aushängeschilder für die Region und haben eine große Vorbildfunktion für Jugendliche.

    Dann spricht er über die Multifunktionsarena. Er will den Bau vorantreiben. "Natürlich kann man noch fünf Jahre weiter überlegen was alles Sinn macht. Aber so kommen wir nicht weiter. Wir brauchen das Ding und wir brauchen es jetzt." Beim Kickers-Stadion will Omert, dass sich die Stadt auf die Hinterbeine stellt und die Probleme mit den Anwohnern aus der Welt schafft. "Es kann nicht sein, dass das Einzelinteresse von einigen Wenigen über das Allgemeininteresse eines ganzen Stadtteils geht", so Omert. 

    Angesprochen auf das Thema Klimawandel lässt sich Omert etwas Zeit für seine Antwort. "Ich bin kein Leugner des Klimawandels, wie es in den sozialen Netzwerken manchmal heißt. Aber wir können trotz aller Satelliten nicht mal das Wetter für mehr als drei Tage vorhersagen. Deshalb bin ich vorsichtig mit einer Prognose für die nächsten 30 Jahre."

    Klimatische Veränderungen stehen außer Frage

    Allerdings bekräftigt er auch, dass es außer Frage stehe, dass es klimatische Veränderungen gebe, aber nicht erst seit einem Jahr. Seitdem werde das Thema überall extrem hochgekocht. Omert meint, dass die Gesellschaft alles dafür tun müsse, um diese Veränderungen zu bekämpfen. "Wenn wir in Würzburg mit der Brechstange 50 Bäume mehr pflanzen, wird das den Klima-Hotspot Würzburg und Mainfranken nicht verändern", erläutert er.

    Wie zu fast allem, hat der Kandidat der Freien Wähler auch zum Thema Radverkehr eine Meinung. Ein Szenario, das vorsehe, die komplette Stadt für den Autoverkehr zu sperren, sei für ihn nicht vorstellbar. "Dann sterben wir hier zwar bei kühleren Temperaturen und sauberer Luft, aber die Stadt haben wir dann auch kaputt gemacht", so Omert. 2,50 Meter breite Radwege mit 1,50 Meter Sicherheitsabstand sind für ihn unrealistisch, weil viele Straßen in Würzburg meist nicht mal so breit sind. 

    Falls Omert am 15. März oder bei einer Stichwahl am 29. März zum Oberbürgermeister gewählt werden würde, würde er seinen Beruf als Journalist aufgeben. Als Mandatsträger im Stadtrat sieht er jedoch hier keinen Interessenskonflikt, da es diese Konstellation auch in anderen Städten gebe. Weil er die Kommunalpolitik 30 Jahre von der anderen Seite beobachtet habe, kenne er das politische Geschäft. Politisch gesehen ist er bisher noch ein unbeschriebenes Blatt, Visionen für Würzburg hat er aber viele auf dem Zettel. Ob er diese umsetzen darf, wird sich im März zeigen.

    Volker OmertVolker Omert ist Journalist und hat über 20 Jahre für das Funkhaus Würzburg als Radiomoderator gearbeitet. Vor seiner Zeit beim Funkhaus besuchte er die Schiller-Schule in der Sanderau und das Röntgen-Gymnasium, wo er auch sein Abitur machte. Im Anschluss begann er in Würzburg ein Studium der Betriebswirtschaft, dass er jedoch für seinen Job beim Radio vorzeitig beendete. Seit 2010 ist er freiberuflicher Journalist, Medien- und PR-Berater. Er ist verheiratet und hat keine Kinder. Aktuell moderiert der gebürtige Würzburger unter anderem eine Talksendung beim Lokalsender TV Mainfranken.  Warum Volker Omert in der Altstadt unterwegs war? In der Würzburger Redaktion hat das Los entschieden, welchen Stadtteil die sieben OB-Kandidaten besuchen, um dort über ihre Pläne für die Stadt zu sprechen. Startpunkt ist immer das Rathaus, denn dort möchten die Kandidaten hin. Von dort aus fahren der Politiker und ein Reporter gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln los.

    Was Volker Omert tut, um sich von der Politik zu entspannen, erfahren sie im Video:

    Die Porträts der anderen OB-Kandidaten lesen Sie hier:

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