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Würzburg: Straßenumfrage: So verbringen Menschen aus Würzburg ihr Weihnachtsfest

Würzburg

Straßenumfrage: So verbringen Menschen aus Würzburg ihr Weihnachtsfest

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    Mila & Sinja Ungar wollen Weihnachten im Europapark verbringen.
    Mila & Sinja Ungar wollen Weihnachten im Europapark verbringen. Foto: Jessica Kiesel

    Mit der ganzen Familie Braten essen und danach unter dem Weihnachtsbaum Geschenke auspacken? Nicht überall in Würzburg laufen der Heiligabend und die darauffolgenden Feiertage so ab. Wir haben zwölf Würzburgerinnen und Würzburger gefragt, wie sie Weihnachten verbringen. Heraus kamen ganz unterschiedliche Vorstellungen der Feiertage, die auch von der Lebenssituation der Befragten abhängt.

    Weihnachten in New York erlebt, heuer im Europapark

    „Wir waren letztes Jahr über Weihnachten in New York mit unserer Tante. Den Heiligabend haben wir gemeinsam im Hotel verbracht und die Feiertage über haben wir uns die Sehenswürdigkeiten angesehen“, meint Mila Ungar (rechts im Artikelfoto oben).

    Ihre Schwester Sinja fügt hinzu: „Es war cool den Rockefeller Center Christmas Tree und Broadway einmal in echt zu sehen. Dieses Jahr verbringen wir die Festtage wahrscheinlich im Europapark.“

    Weihnachten für die Tochter

    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern.
    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern. Foto: Jessica Kiesel

    Sorosh Shocoh verbringt die Weihnachtsfeiertage ganz klassisch. Ihrer in Deutschland geborene Tochter zuliebe wird mit der ganzen Familie gegessen und gefeiert. „Der Weihnachtsbaum gehört für sie einfach dazu“, so die junge Mutter.

    Italienische Weihnachten – oder doch lieber kein Fest?

    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern.
    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern. Foto: Jessica Kiesel

    Sofia Giannino (rechts) verbringt „Weihnachten auf die italienische Art und Weise“. „Bei uns geht es eigentlich nur um das Essen und weniger um Geschenke. An allen drei Feiertagen gibt es für die ganze Familie ein Drei-Gänge-Menü.“ Für Kinder spielt bei Geschenken der 6. Januar eine wichtige Rolle, so Giannino. „Die Hexe Befana bringt den guten Kindern dann Geschenke und den Bösen essbare, süße Kohle.“ In Italien nennt sich diese „Kohle“ „carbone dolce“.

    „Als Atheistin feiere ich kein Weihnachten“, meint Kayla Haag (links). Werte wie Dankbarkeit, Liebe und Wertschätzung sind ihr natürlich trotzdem wichtig. „Ich kann auch einfach so eine schöne Zeit mit meiner Familie verbringen und ihnen zeigen, wie wichtig sie mir sind. Die Feiertage selbst sind mir dafür zu hektisch.“

    Spätschicht im Krankenhaus

    Petra Leipold, die sich lieber nicht ablichten lassen wollte, verbringt dieses Weihnachten mit Warten. Ihr Mann übernimmt die Spätschicht im Krankenhaus, weshalb für die beiden erst ab neun Uhr abends Weihnachten beginnen kann. „Nach dem ganzen Stress im Krankenhaus essen wir gemeinsam und verbringen den Abend eher gemütlich statt festlich“, sagt sie.

    Aufgrund des Personalmangels in Krankenhäusern und den vielzähligen Pflegebedürftigen, die über die Festtage aufgenommen werden, ist für das medizinische Personal Weihnachten keine ruhige, besinnliche Zeit. Rund um die Uhr kümmern sich verschiedenste Menschen darum, dass es den Kranken einigermaßen gut geht. „Das ist Weihnachten – für andere da zu sein.“

    Zu Besuch in Griechenland

    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern.
    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern. Foto: Jessica Kiesel

    „Ich fahre am 21. mit dem Flixbus nach Thessaloniki in Griechenland. Meine Schwester macht dort gerade ein Auslandssemester und ich wollte sie an Weihnachten nicht allein lassen. Unsere Eltern fliegen am 25. nach, also verbringen wir zu zweit den Heiligabend. Ich bringe ihr aber auf jeden Fall ein paar Christbaumkugeln mit, damit wir ihre Hauspflanzen dekorieren können. Vielleicht gehen wir abends dann noch feiern, setzen uns an den Strand oder machen uns einen gemütlichen Abend in der WG“, erzählt Helena Geiß.

    Die insgesamt 28 Stunden Fahrt nimmt sie dabei ganz locker, zurück gehe es dann aber mit dem Flieger mit Zwischenhalt in Bulgarien. „Dort feiere ich dann mit meinem Freund Silvester.“

    Über die Feiertage nach Ägypten

    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern.
    Würzburger verraten, wie Sie Weihnachten feiern. Foto: Jessica Kiesel

    Amalia Jung und Georg Schmitt fliehen dieses Jahr ebenfalls in den warmen Süden. „Wir fliegen für vier Wochen nach Ägypten“, erzählen die beiden. „Eigentlich wollten wir vor Weihnachten flüchten, aber stattdessen landen wir wohl im größten Weihnachtsfest überhaupt.“ Das Hotel wird extra für die Feiertage mit einem rund sieben Meter großen Weihnachtsbaum und einer Vielzahl von Dekoartikeln geschmückt.

    Die All-inclusive-Reise werden die beiden aber trotzdem genießen und an vielen vor Ort angebotenen Ausflügen teilnehmen. „Letztes Mal waren wir im ägyptischen Museum in Kairo, haben das Tal der Könige und die Pyramiden besichtigt. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, schwärmt Amalia. Das schreit nach einer Wiederholung.

    Weihnachten auf der Straße

    Ein völlig anderes Weihnachten verbringen die obdachlosen Männer C., M. und D., die in dieser Umfrage lieber anonym bleiben wollen. „Feiern mit der Familie gibt es bei mir schon lange nicht mehr. Die meisten der Familienmitglieder wohnen in der Türkei“, erklärt C. Stattdessen feiert er das Lichterfest auf der Straße, mit seiner Wahlfamilie. D. und M. geht es da ähnlich. Die beiden stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen und lehnen das klassische Weihnachtsfest ab.

    „Früher überkam mich eine richtige Wehmut, wenn ich in die Fenster der Leute gesehen habe“, gibt D. zu, „aber es gibt auch schöne Momente. Im Obdachlosenheim in Kitzingen wurde zum Beispiel immer eine Tonne aufgestellt, an der sich alle versammelt haben. Dort hat man dann alles geteilt, was so da war.“ M. fügt hinzu: „Für mich hat Weihnachten keinen religiösen Hintergrund. Es ist das heidnische Lichterfest. Da sind doch Geschenke und sowas egal.“ Viel wichtiger wäre die Zwischenmenschlichkeit, die an mancher Stelle fehle.

    Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei Würzburg Erleben

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