Das Würzburger Mozartfest lockt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher an. Vergangenen Freitag wurde das Mozartfestival feierlich in der Residenz eröffnet - jedoch nur für geladene Gäste. Am Samstag aber wurde Mozart für alle zugänglich: Zum Mozarttag verwandelte sich die Würzburger Innenstadt in eine große Konzertbühne.
Parallel zueinander fanden dazu an verschiedenen Orten den Nachmittag über kleinere Konzerte statt. Interessierte wurden eingeladen zum Stehenbleiben, Verweilen und Zuhören. Ganz ungezwungen und ohne Eintrittskarte - das punktet beim Publikum. "Dass man hier von Konzert zu Konzert hüpfen kann, gefällt uns besonders", zeigte sich eine Passantin begeistert. Bereits zum dritten Mal sei sie beim Mozarttag dabei, vor allem überzeuge sie das breite Angebot: "Man bekommt hier Klassik für Anfänger geboten, da ist Ausprobieren angesagt."
Musik an verschiedensten Orten in der Stadt
An insgesamt acht verschiedenen Orten konnten die Besucherinnen und Besucher der Musik des Komponisten lauschen. In der Marienkapelle wurden Stücke von Wolfang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach mit Flöte und Orgel interpretiert und auf dem Domvorplatz traten verschiedene Ensembles mit Blasinstrumenten auf. Im M PopUp, einem "offenen Raum für Mozart", soll während des gesamten Mozartfestes unter dem Thema "StadtBegegnungen" erkundet werden, wie die Stadt klingt und was sie zusammenhält.
Im Rathausinnenhof nahm das Gesangsquartett "VolcanoCity" sein Publikum mit auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Während Mozart selbst noch mit der Pferdekutsche durch Würzburg reiste, sorgt heutzutage die Bahn als Reisemittel für Ärger. Passend dazu heizten die Sänger den Zuhörern mit einem eigenen Stück über die Tücken einer Bahnfahrt ein. Das Würzburger Mozartfest kann nicht nur "strenge" Klassik, sondern auch Stimmung.
Literatur trifft Musik
In der Buchhandlung Hugendubel im Kürschnerhof wurde zwischen den Bücherregalen musiziert. Wer hier stöberte, konnte sich von Violinen-, Akkordeon- oder Gitarrenmusik begleiten lassen. Passt das zusammen? Ja, sagt eine Kundin: "Dass man Bücher anschauen und gleichzeitig Musik hören konnte, fand ich sehr schön." Sie selbst sei in diesem Jahr zum ersten Mal beim Mozarttag dabei und positiv überrascht: "Ich bin eigentlich kein Klassik-Fan, aber ich habe mich heute ein bisschen verzaubern lassen."

Eine besondere Atmosphäre wurde auch im Lusamgärtchen geboten. Der mittelalterliche Innenhof, in dem der Minnesänger Walther von der Vogelweide begraben liegt, lockt auch unter normalen Bedingungen mit seinem Ambiente. Durch passende Musik entfaltete der Ort seinen ganz eigenen Zauber.
Mit einem Einblick in Mozarts Werk die Menschen für Musik zu gewinnen - diesen Anspruch verfolgt das Würzburger Mozartfest in diesem Jahr unter dem Leitgedanken "speculire - studiere - überlege". Der Mozarttag vom vergangenen Samstag war dazu ein gebührender Auftakt.
