In Halle 27 werden in diesem Jahr die Katholische Landvolk Bewegung (KLB) der Diözese Würzburg und der Evangelische Dienst auf dem Land (EDL) mit einem Infostand und einer Messe-Kirche bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten sein. "Wir wollen mit den Besuchern über Landwirtschaft, Regionalität, Nachhaltigkeit und gutes Klima ins Gespräch kommen", sagt Wolfgang Meyer zu Brickwedde, Bildungsreferent der KLB Würzburg. Elf Ehrenamtliche aus Unterfranken werden den Stand mit ihm gemeinsam betreuen. Die Vorbereitungen für Berlin laufen seit einem Jahr.
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Welche Angebote die Kirche macht
Was macht gutes Leben auf dem Land aus? Warum verschwinden immer mehr landwirtschaftliche Betriebe? Wer hat die Aufgabe, für ein gutes Leben zu sorgen? Die Politik? Die Gesellschaft? Ist ein gutes Leben für alle überhaupt möglich? All diesen Fragen wollen die Verantwortlichen nachgehen. Die KLB engagiert sich seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg für landwirtschaftliche Themen und Menschen auf dem Land. "Durch die Abnahme der Religiosität sind unsere Angebote vielen Leuten nicht mehr bekannt. Das wollen wir ändern", sagt Meyer zu Brickwedde.
In der Diözese Würzburg gibt zum Beispiel es eine ländliche Familienberatung, speziell für Landwirte, Winzer und Gärtner. "Bei diesen Berufen hängt privates und berufliches ganz nah zusammen", erklärt er. Schlechte Erzeugerpreise und ein negatives Image des Berufsstands würden immer mehr Landwirten Sorgen bereiten. Das führe oft zu ernsthaften Erkrankungen wie Burnout oder Depression. Hier helfe die ländliche Familienberatung, die auch kostenfrei ist. Doch die KLB biete noch mehr: Gesprächsabende, Vorträge, Seminare, Seelsorge und viele weitere Möglichkeiten der Vernetzung.
Impulse und Glockenläuten
Am Stand auf der Grünen Woche gibt es einen Sinnesparcours, bei dem die Besucher Kräuter erkennen oder Dinge aus der Natur und dem Leben im ländlichen Raum ertasten und ihre Achtsamkeit dafür schärfen können. Dazu verteilen die Ehrenamtlichen Kräutersalz und Rezeptkarten sowie Segenskärtchen. In der begehbaren mobilen Holzkriche bekommen die Messebesucher jeweils um 12 Uhr und um 17 Uhr einen geistlichen Impuls. "Dazu werden sogar die Glocken unserer Messe-Kirche geläutet", so der Bildungsreferent. Zudem soll die Kirche als Oase der Ruhe und als Rückzugsort auf der Messe dienen.
Grüne Woche 2020Die Internationale Grüne Woche Berlin 2020 (17.-26.1.) steht in den Startlöchern. Die zehntägige Messe ist ein wichtiger Treffpunkt der globalen Agrarpolitik am Jahresanfang. Über 20 Show- und Kochbühnen bieten Infotainment. Und das Partnerland Kroatien lädt in Halle 10.2 zum Verkosten von Nahrungsmitteln aus der reichhaltigen Landwirtschaft ein.Öffnungszeiten: Geöffnet ist die Messe vom 17. bis 26. Januar für Fach- und Privatbesucher täglich von 10 bis 18 Uhr, am "Langen Freitag" (24.1.) von 10 bis 20 Uhr.Eintrittskarten: Die Tageskarte kostet 15 Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Von Montag bis Freitag gibt es die Happy Hour-Karte täglich ab 14 Uhr für zehn Euro und die Familienkarte (max. zwei Erwachsene und max. drei Kinder bis 14 Jahre) für 31 Euro.KLB-Gesprächsabend: Die Katholische Landvolk Bewegung der Diözese Würzburg veranstaltet am Sonntag, 2. Februar 2020, von 18.30 bis 21 Uhr, einen Gesprächsabend zum Thema "Land – Klima – Wohin in Unterfranken?". Wie zeigt sich der Klimawandel in Unterfranken? Welche Auswirkungen hat dieser auf Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau? Welche Konsequenzen müssen Verbraucher und Erzeuger daraus ziehen? Veranstaltungsort ist der Hubertushof in Fährbrück (Lkr. Würzburg). Informationen gibt es bei Dr. Wolfgang Meyer zu Brickwedde, KLB Würzburg, Tel. (0931) 38 66 37 26, wolfgang.meyer-zu-brickwedde@bistum-wuerzburg.de