Noch vor gut zwei Wochen hatten die Freunde der ehemaligen US-Tankstelle am Hubland durchatmen können: Der Konversionsausschuss des Stadtrates hatte sich am 4. Februar dafür ausgesprochen, den eigentlich beschlossenen Abriss der Tankstelle zunächst zurückzustellen.
Damit schien zumindest ein teilweiser Erhalt des Gebäudes - wie von einem Aktionsbündnis gefordert - möglich. Allerdings war die Mehrheit im Ausschuss damals mit acht zu sechs Stimmen bereits knapp ausgefallen. Am Donnerstagabend kam in der Sitzung des Stadtrates nun das Aus für die Tankstelle. Von den anwesenden 33 Ratsmitgliedern stimmten nur zwölf dafür, dass die Verwaltung weitere Untersuchungen über einen möglichen Erhalt des aus dem Jahr 1952 stammenden Gebäudes unternehmen soll. Damit bleibt der Abriss beschlossene Sache, so wie es die aus dem Jahr 2008 stammende Stadtplanung am Hubland vorsieht.
Einen Ausschlag dürfte das Kostenargument gegeben haben. Während der nun bekräftigte Abriss mit 1,15 Millionen Euro zu Buche schlägt, hätte ein Teilerhalt nach ersten Schätzung wohl wenigstens 700 000 Euro mehr gekostet. Dazu wären auch noch Forderungen von etwa 100 000 Euro der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gekommen, die das ehemalige US-Gelände an die Stadt verkauft hat. Dabei wäre es um eine Rückzahlung für "ersparten Abbruch" plus Ausgleich für den Gebäuderestwert gegangen.
Ungeklärt war bis zuletzt auch die Frage, wie die ehemalige Tankstelle nach der Teilrekonstruktion hätte genutzt werden können. Zwar hatte das Aktionsbündnis kurz vor der Stadtratssitzung noch Vorschläge unterbreitet, die auf eine Nutzung der Tankstelle als Elektro-Ladestation bzw. als Ort für Kulturveranstaltungen abzielten, doch konnte auch dies die Stadträte offenbar nicht überzeugen.