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Maidbronn: Warum sich Elternlotsen in Maidbronn quer stellen

Maidbronn

Warum sich Elternlotsen in Maidbronn quer stellen

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    In Maidbronn sorgen Eltern für einen sichereren Schulweg.
    In Maidbronn sorgen Eltern für einen sichereren Schulweg. Foto: Elternini

    Nicht erst, seitdem die Staatsstraße nach Versbach für Bauarbeiten gesperrt wurde, ist früh morgens kaum noch ein Durchkommen auf der Estenfelder Straße, die Maidbronn in zwei Teile teilt. Um 7.30 Uhr herrscht dort Hochbetrieb. Während die Autofahrer im Warmen sitzen, haben sich die Eltern, die ihre Kinder zu dieser Zeit auf ihrem Schulweg zur Bushaltestelle begleiten, mit dicken Jacken und Schals gegen die Kälte gewappnet. "Der Verkehr ist zuletzt immer schlimmer geworden", berichten die Eltern, die als Schulwegbegleiter ihre Kinder über den schmalen Gehsteig die Straße entlang oder auch aus der Siedlung über die Straße zur Haltestelle lotsen. Auch eine provisorische Ampel hat keineswegs dazu geführt, dass die gefährliche Stelle entschärft wurde.

    Im Gegenteil: "Drei bis vier Mal in der Woche kommt es vor, dass einer das rote Licht übersieht und einfach über die Ampel braust", erklären die vier Mütter, die heute Dienst schieben. Sie wechseln sich mit vier anderen Müttern das ganze Jahr über ab und hoffen dabei, dass nichts passiert. Immer wieder komme es zu Auffahrunfällen.

    Fahrzeuge kommen Gehweg gefährlich nahe

    Die Mütter haben sich strategisch postiert: Mindestens eine begleitet die Schüler entlang des schmalen Gehwegs, eine sichert die Ampel mit Leuchtkelle, eine weitere passt an der Haltestelle auf. "Die Kinder lernen zwar, wie sie sich zu verhalten haben", erzählen sie. Doch das werde rasch wieder vergessen und statt hintereinander zu gehen, nutzen sie den Gehweg paarweise. Es werde natürlich immer noch rumgetobt und gealbert. Auch unter Aufsicht komme es vor, dass ein Kind auf die Straße gerät.

    Der stark ramponierte Gehweg an der Einmündung der Riemenschneider Straße aus dem Altort zeigt, dass umgekehrt immer wieder Fahrzeuge auf den Gehweg und nahe an die Hauswand geraten. Hier könnte ein Absperrgitter helfen. "Man hat schon ein mulmiges Gefühl, so nah an der Straße", geben die Lotsinnen zu.

    Bauamt sträubt sich gegen Tempo-30-Zone

    Bei der morgendlichen Stoßzeit ist es kaum möglich, zu schnell zu fahren. Bis zu 40 Fahrzeuge in der Minute habe eine Lotsin gezählt. Die Estenfelder Straße leitet derzeit einen großen Teil des Verkehrs aus Richtung Rimpar und Güntersleben auf die Bundesstraße B19 ab. Zu anderen Tageszeiten ändert sich dies. Dann wird die steil abfallende Straße vom Ortseingang in Richtung Rimpar zur Rennstrecke. Da sich vor der Ampel eine Kurve befindet, wird dann besonders leicht die Ampel übersehen. Für die Eltern steht außer Frage, dass nur eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 hilft. Das auf der Kreisstraße zuständige Staatliche Bauamt sträubt sich jedoch bisher dagegen. "Das ist der Hauptschulweg der Maidbronner Kinder", erklärt Nadine Kordmann. Sie und die anderen sehen die Gemeinde und den Kreis in der Pflicht, die Sicherheit des Schulwegs zu gewährleisten.

    Eltern sichern den Schulweg ihrer Kinder
    Eltern sichern den Schulweg ihrer Kinder Foto: Elternini

    "Gefährlichste Haltestelle"

    Ihre eigene Einschätzung erhält Bestätigung von Polizeihauptmeisterin Annette Schmiedl, die seit zehn Jahren Schulwegbegleiter für die Verkehrswacht anlernt. Ihrer Ansicht nach gehört die Haltestelle Maidbronn zu den gefährlichsten des Landkreises. Zwei Schulbusse bringen die Kinder morgens in die Grund- und die Mittelschule sowie weiter nach Veitshöchheim ins Gymnasium. Hinzu kommen einige Linienbusse, die auch von Schülern genutzt werden. Ob die aktuellen Pläne, sie so umzubauen, dass der Bus auf der Straße halten muss, um so den Verkehr abzubremsen, zu mehr Sicherheit führt, bezweifeln die Mütter: Dann würde die Haltebucht wegfallen, die derzeit noch einen Puffer zum fließenden Verkehr bietet.

    Bürgermeister Burkard Losert, der mit der schwierigen Situation regelmäßig zu tun hat, sucht das Gespräch mit den Behörden und hofft auf eine dauerhafte Einrichtung der Ampel. Eine echte Entspannung der Verkehrsprobleme erwartet er zudem vom Bau der geplanten Umgehungsstraße.

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