Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Wohnen ab 5,50 Euro pro Quadratmeter: Staatliche BayernHeim feiert Richtfest am Hubland

Würzburg

Wohnen ab 5,50 Euro pro Quadratmeter: Staatliche BayernHeim feiert Richtfest am Hubland

    • |
    • |
    Die 2018 geschaffene staatliche BayernHeim will "bezahlbare Wohnungen" schaffen. Am Hubland in Würzburg gab es jetzt das Richtfest für das erste Projekt in Unterfranken mit 87 Wohnungen. 
    Die 2018 geschaffene staatliche BayernHeim will "bezahlbare Wohnungen" schaffen. Am Hubland in Würzburg gab es jetzt das Richtfest für das erste Projekt in Unterfranken mit 87 Wohnungen.  Foto: Thomas Obermeier

    Noch verkleiden Baugerüste die drei neuen Rohbauten in der Jenny-Hausmann-Straße im Würzburger Stadtteil Hubland. Bis der Bau voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen ist, sollen hier 87 Sozialwohnungen entstehen, so Ralph Büchele, Geschäftsführer der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim.

    Vom Freistaat finanziell gefördert, soll hier bezahlbarer Wohnraum entstehen, "um Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu unterstützen". Es handle sich um ein "Vorbildprojekt" des Sozialwohnungsbaus in Bayern, findet Büchele - und um das erste Bauvorhaben der BayernHeim in Unterfranken. Zwischen der Grundsteinlegung und dem Richtfest seien gerade einmal 13 Monate vergangen, erklärt er: "Wir sind schnell."

    Der Verweis auf die Geschwindigkeit ist Büchele offenbar wichtig, denn bisher hatte die BayernHeim vor allem mit dem Vorwurf zu kämpfen, beim Bau günstiger Wohnungen nicht wirklich in die Gänge zu kommen.

    Die 2018 geschaffene BayernHeim will "bezahlbare Wohnungen" schaffen. In Würzburg (Hubland Nord) gab es jetzt das Richtfest für die dortigen Wohnbauten mit Staatsministerin Judith Gerlach (Mitte).
    Die 2018 geschaffene BayernHeim will "bezahlbare Wohnungen" schaffen. In Würzburg (Hubland Nord) gab es jetzt das Richtfest für die dortigen Wohnbauten mit Staatsministerin Judith Gerlach (Mitte). Foto: Thomas Obermeier

    Söders vollmundige Wohnbau-Versprechen konnte die BayernHeim bislang nicht erfüllen

    Vor der Landtagswahl 2018 hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Kampf gegen die Wohnungsnot eine neue staatliche Wohnungsbaugesellschaft aus dem Hut gezaubert. Klotzen statt kleckern sollte die neue BayernHeim, versprach Söder – und überall im Freistaat günstigen Wohnraum aus dem Boden stampfen: 2000 Neubauten schon bis 2020, gar 10.000 bis 2025 lautete das ehrgeizige Ziel.

    Doch der Start von Söders Wohnungsoffensive verlief zäh: 2021 hatte die BayernHeim ganze 71 Wohnungen im Bestand. Selbst gebaut war davon keine einzige, alle Wohnungen waren zugekauft. Bis 2023 wuchs der Wohnungsbestand auf immer noch mickrige 234 Wohnungen, auch davon war keine einzige selbst gebaut.

    Die Corona-Pandemie habe den Anlauf verzögert, hieß es aus dem Regierungslager als Erklärung – was aber bestenfalls die halbe Wahrheit war. Vielmehr erwies es sich offenbar als zeitraubender Fehler, dass Söder mit der BayernHeim eine völlig neue Baugesellschaft schaffen wollte, anstatt auf bestehenden staatlichen Wohnbau-Strukturen aufzubauen.

    Nach dem jahrelangen Stotter-Start scheint die BayernHeim nun allerdings langsam in Schwung zu kommen. Söders Ziel, 10.000 Wohnungen bis Ende 2015 fertigzustellen, wird zwar nicht zu schaffen sein. Die BayernHeim habe inzwischen aber exakt 9.347 Wohnungen "auf den Weg gebracht", formuliert das Bauministerium kreativ. Konkret sind allerdings nur 433 Wohnungen tatsächlich bezogen und immerhin 4.187 im Bau – darunter die 87 am Hubland in Würzburg. Weitere 4.727 Wohnungen seien zudem "in Planung", so das Bauministerium.

    Einer der Rohbauten im Würzburger Stadtteil Hubland.
    Einer der Rohbauten im Würzburger Stadtteil Hubland. Foto: Thomas Obermeier

    Bewerbungen für Sozialwohnungen am Hubland sollen bereits Mitte 2025 möglich sein

    Für den Neubau auf dem ehemaligen Leighton-Areal in Würzburg sind das Bauunternehmen Züblin und das Architekturbüro Grabow und Zech aus Nürnberg verantwortlich. Die 87 Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen sind barrierefrei und würden sich durch ihre "innovative Bauweise" auszeichnen, sagt Büchele. Durch die künftige Dachbegrünung, ihre Hybridbauweise aus Holz und Beton, Fernwärmeanschluss und Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach seien die Gebäude besonders nachhaltig. Die Sozialwohnungen sollen lediglich 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus benötigen.

    Die künftigen Mietkosten sollen zwischen 5,50 Euro und 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Bei ähnlichen Neubauten müsse man in Würzburg über 15 Euro pro Quadratmeter zahlen, so Büchele. 78 der 87 Sozialwohnungen will man an Mieter mit kleinem Einkommen vermieten. Platz sei für bis zu 250 Bewohnerinnen und Bewohner. Bewerbungen für die neu geschaffenen Wohnungen sollen ab Mitte nächsten Jahres möglich sein.

    Weitere Wohnbau-Projekte der BayernHeim in Würzburg bereits geplant

    Christian Schuchardt (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, begrüßt das Engagement der BayernHeim: "Es ist wichtig, dass viel sozialer Wohnungsbau stattfindet." Es sei zudem gelungen, "ein attraktives Wohnumfeld" zu schaffen, das dazu beitrage, "den neuen Stadtteil Hubland zu einem lebendigen und zukunftsorientierten Quartier zu machen". Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) lobte beim Richtfest das Projekt: "Bezahlbares Wohnen und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand", findet die Unterfränkin.

    Insgesamt sollen rund 34 Millionen Euro in das Bauprojekt am Hubland fließen. Die BayernHeim werde zudem "auch nach der Fertigstellung als langfristige Vermieterin erhalten bleiben", beteuert Geschäftsführer Büchele. Zudem plane man bereits weitere Projekte für bezahlbaren Wohnraum im Stadtgebiet Würzburg. OB Schuchardt will dabei helfen: "Wir suchen gerne neue Baufelder in Würzburg für die BayernHeim."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden