Er hatte sich ein wenig mehr erhofft, der Würzburger „Schwanenkönig“. Bei der Latte-Art-Weltmeisterschaft in Shanghai hat es Daniel Gerlach nicht wie gewünscht unter die Top 10 geschafft, sondern ist nach mehreren Gießrunden auf Platz 19 von insgesamt 38 gelandet.
„Das war ein Wahnsinnsniveau“, sagt der amtierende deutsche Meister nach seiner Rückkehr.Seit fünf Jahren gießt und malt der 27-Jährige mit Milchschaum Kunstwerke in Kaffeetassen, dennoch sei er in China einer der Unerfahrenen gewesen. Die meisten hätten bereits fünf oder sechs Weltmeisterschaften hinter sich gehabt. „Die haben Bilder gemalt, da konntest du nur staunen.“
Dabei hat auch der gelernte Koch bei seinem Auftritt einiges geboten und gleich drei verschiedene Motive in Milchschaum gegossen: Eine Biene samt Blüte, eine Libelle und – wie sollte es seinem Spitznamen nach anders sein – einen gespiegelten Schwan. „Ich bin etwas enttäuscht über meine Leistung“, resümiert der Würzburger. Seit Dezember hatte er gemeinsam mit seinem Freund Christian Ulrich, dem Latte-Art-Weltmeister 2014, für den großen Auftritt geübt. Im Vergleich zu den Proben, so erzählt Gerlach, hätte seine Milchschaumkunst in Shanghai hier und da etwas feiner sein können.
Guten Morgen Würzburg! Heute starten wir mit einem ganz speziellen Cappucino in den Tag: Barista Daniel Gerlach, der Deutsche Latte Art Meister 2015, hat für uns mal spontan die Festung in Milchschaum gezeichnet. Seine Geschichte lest ihr hier: www.mainpost.de/9032445 (Video: Meike Rost) Posted by Main-Post Redaktion Würzburg on Mittwoch, 2. Dezember 2015
Gelohnt habe sich die Reise trotzdem, denn in den Kaffeepausen hätten sich einige neue Barista-Freundschaften gegründet. „Wir Kaffeetypen sind alle ziemlich gleich“, sagt der Würzburger lachend.
Um diese Beziehungen zu vertiefen und sich noch einmal zu beweisen, überlegt Daniel Gerlach, in diesem Jahr wieder bei der deutschen Meisterschaft anzutreten. „Dann könnte ich den Titel verteidigen und mein Glück in Budapest erneut versuchen.“ Denn 2017 findet die Latte-Art-Weltmeisterschaft in der ungarischen Hauptstadt statt – dann vielleicht auch wieder mit dem Würzburger „Schwanenkönig“.