Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Reise
Icon Pfeil nach unten

Mallorca: Kegelbrüder wohl bald vor Gericht – Prozess soll jetzt klären, ob sie Schuld am Großbrand hatten

Mallorca

Mallorca: Kegelbrüder wohl bald vor Gericht – Prozess soll jetzt klären, ob sie Schuld am Großbrand hatten

    • |
    • |
    • |
    Acht der "Kegelbrüder" nach ihrer Freilassung am Flughafen Münster-Osnabrück.
    Acht der "Kegelbrüder" nach ihrer Freilassung am Flughafen Münster-Osnabrück. Foto: Helmut P. Etzkorn, dpa (Archivbild)

    Mehr als drei Jahre ist es her, dass eine 13-köpfige Touristengruppe aus dem Münsterland auf Mallorca in das Visier der spanischen Justiz geriet – und in diesem Zuge wurden die Urlauber als „Kegelbrüder“ in Deutschland und auf der Baleareninsel berühmt. Der Spitzname der Gruppe ergab sich daraus, dass die 13 Touristen in ihrer Heimat allesamt Mitglieder des Kegelvereins „Stramm am Tisch“ sind. Sie werden von den Ermittlern beschuldigt, einen Großbrand in einer Bar am Ballermann verursacht zu haben. Nun ist der Weg für einen Prozess frei.

    Mallorca: Kegelbrüder werden der Brandstiftung verdächtigt

    Eines der größten Ermittlungsverfahren auf Mallorca der letzten Jahre geht auf den 20. Mai 2022 zurück. Die Bar „Why not Mallorca“, ein darunterliegendes Bordell, eine Privatwohnung und Teile eines benachbarten Hotels gerieten an dem Tag in Brand, wie der WDR zurückblickt. Die Kegelbrüder, die gerade erst auf der Insel angekommen waren, gerieten schnell in den Fokus der Ermittler. Die Vermutung: Sie könnten brennende Zigaretten auf das Schilfdach der Bar geworfen haben, die den Brand verursachten. Es entstand ein erheblicher Sachschaden. Zwei Menschen trugen leichte Verletzungen davon.

    Die 13 Urlauber beteuerten ihre Unschuld, mussten aber allesamt in Untersuchungshaft. Einen Tag nach dem Brand wurde einer der Touristen auf freien Fuß gesetzt, berichtet der WDR. Vier Gruppenmitglieder mussten zweieinhalb Wochen in Haft bleiben, die acht weiteren sogar rund zwei Monate. Für die Freilassung der letzten acht Kegelbrüder wurde laut eines Berichts der Bild eine Kaution in Höhe von insgesamt 500.000 Euro aufgebracht.

    Seit der Rückkehr nach Deutschland warten die Kegelbrüder auf den Beginn des Prozesses. Bislang vergeblich, doch nun zeichnet sich nach mehr als drei Jahren ein Ende des Wartens ab.

    Auch interessiert: Eine Deutsche hat auf Mallorca ihren Tod vorgetäuscht, um einem Prozess zu entgehen. Außerdem kam es bei einer Abschlussfahrt zu einer Gewalt-Eskalation.

    Kegelbürger: Der Weg für einen Prozess in Palma ist frei

    Die Ermittlungen im Fall der Kegelbrüder sind abgeschlossen. „Bezüglich des Brandfalls in s’Arenal ist die Ermittlungsphase abgeschlossen. Der zuständige Ermittlungsrichter hat das Verfahren an das Landgericht weitergeleitet, das nun einen Termin für die Verhandlung festlegen muss“, erklärte eine Sprecherin der Obersten Gerichtsbehörde der Balearischen Inseln in Palma auf Anfrage der Rheinischen Post.

    Der Weg für den Prozess, bei dem die Anklage auf „gemeinschaftliche Brandstiftung mit Personengefährdung“ lautet, ist demnach frei, doch bis zu dessen Beginn in Palma kann es laut der Rheinischen Post noch mehrere Monate dauern. Dass die Mühlen der Justiz auf Mallorca teils langsam mahlen, zeigte sich zuletzt im spektakulären Kriminalfall rund um Frank Hanebuth. Der Deutsche war 2013 mit dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung auf Mallorca verhaftet. Erst zehn Jahre später begann sein Prozess, in dem er freigesprochen wurde, berichtet die Rheinische Post.

    Die Kegelbrüder halten sich seit ihrer Rückkehr nach Deutschland bedeckt. Im Mai 2025 ließen sie laut WDR über ihre Anwälte ausrichten, dass sie „den weiteren Ermittlungen positiv“ gegenüber stehen würden und „bereits eine Reihe von Beweisanregungen abgestimmt und bei Gericht eingereicht“ hätten. „Wir gehen davon aus, dass diese uns entlastenden Anträge im weiteren Verfahren ausreichend gewürdigt werden und zur weiteren prozessualen Klärung in unserem Sinne beitragen“, hieß es in der Mitteilung. Nun scheint eine Klärung durch einen Prozess kurz bevorzustehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden