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Wülfershausen: 106. Armenseelenfest in Wülfershausen a. d. Saale: Historische Tiefe und gesellschaftliche Verantwortung

Wülfershausen

106. Armenseelenfest in Wülfershausen a. d. Saale: Historische Tiefe und gesellschaftliche Verantwortung

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    Im Zeichen des Gedenkens und der gelebten Tradition (von links): Bürgermeister Wolfgang Seifert, Pfarrer Stefan Frank, Karl Schenk Graf von Stauffenberg und Gemeinderätin Petra Seifert. In der zweiten Reihe: die Ministranten der Kirchengemeinde St. Vitus sowie in der Mitte die Ehrenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr mit Thomas Bach und Thomas Möltner.
    Im Zeichen des Gedenkens und der gelebten Tradition (von links): Bürgermeister Wolfgang Seifert, Pfarrer Stefan Frank, Karl Schenk Graf von Stauffenberg und Gemeinderätin Petra Seifert. In der zweiten Reihe: die Ministranten der Kirchengemeinde St. Vitus sowie in der Mitte die Ehrenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr mit Thomas Bach und Thomas Möltner. Foto: Michael Hein

    Am Sonntag, 20. Juli, setzte die Gemeinde Wülfershausen mit dem 106. Armenseelenfest ein Zeichen für Erinnerung, Verantwortung und Frieden. Das traditionsreiche Gedenken fiel in diesem Jahr auf den 81. Todestag von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der als Symbol des militärischen Widerstands gegen das NS-Regime gilt, wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde heißt. Die Gedenkrede hielt sein Enkel Karl Schenk Graf von Stauffenberg, der die Bedeutung von Erinnerung und aktiver Verantwortung für die Gegenwart betonte.

    Traditionell beginnt das Armenseelenfest am dritten Sonntag im Juli mit einem kirchlichen Hochamt in der St.-Vitus-Kirche. Begleitet von einer festlichen Kirchenparade, angeführt von der Musikkapelle Wülfershausen, Vereinsabordnungen, Trachtenfrauen, Bürgermeister Wolfgang Seifert, Mitgliedern des Gemeinderats und Vertretern der Kirche, versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger vor dem Gotteshaus. In seiner Predigt hob Pfarrer Stefan Frank hervor: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann sein Leben nicht umfänglich gestalten.“

    Im Anschluss an das Hochamt bewegte sich der Trauerzug, angeführt von den Kranzträgern der Freiwilligen Feuerwehr, in einem feierlichen Marsch durch die Ortsmitte zum Kriegerdenkmal. Am Denkmal begrüßte Bürgermeister Seifert die Anwesenden, darunter laut Pressemitteilung zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Ehrengäste und Vereinsvertreter.

    Nach einem Friedensgebet und einem Musikstück der Musikkapelle Wülfershausen hielt Karl Schenk Graf von Stauffenberg seine Ansprache. Er betonte, dass das Gedenken an die Opfer der Kriege allein nicht ausreiche. Es sei notwendig, sich aktiv für den Schutz der freiheitlichen Demokratie einzusetzen, die nicht als selbstverständlich betrachtet werden dürfe. In Erinnerung an seinen Großvater, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, rief er dazu auf, die Lehren der Geschichte im täglichen Handeln umzusetzen. Der 20. Juli 1944, der Tag des gescheiterten Attentats auf Hitler, stehe für Mut, Gewissen und Verantwortung.

    Im Anschluss legte Bürgermeister Seifert gemeinsam mit der Ehrenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr Wülfershausen und musikalischer Begleitung einen Ehrenkranz nieder. Das Lied vom „guten Kameraden“ wurde gespielt, gefolgt vom Totengedenken, das Gemeinderätin Petra Seifert vortrug. Bürgermeister Seifert dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und hob die Bedeutung des Armenseelenfests hervor.

    Er wies darauf hin, dass die Unterstützung in der Dorfgemeinschaft in den letzten Jahren abgenommen habe, betonte jedoch: „Wir werden an dieser außergewöhnlichen Gedenkveranstaltung festhalten.“ Im Anschluss lud die Gemeinde die Ehrengäste, Mitglieder des Gemeinderats und Mitwirkende zum gemeinsamen Mittagessen ein. (lmw)

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