Am vergangenen Samstag gegen 15.30 Uhr heulten gleichzeitig die Sirenen in den Grabfeldgemeinden Wülfershausen, Saal, Waltershausen, Junkershausen und Eichenhausen. Wie die Gemeinde mitteilt, wurde über die Leitstelle Schweinfurt Großalarm ausgelöst: Die Brandmeldeanlage der Firma Bienen-Ruck im Gewerbegebiet Am Angertor hatte Rauchentwicklung gemeldet – ein Szenario, das sich rasch zu einer realitätsnahen Großübung der Wehren entwickelte.
Im Minutentakt trafen laut der Pressemitteilung die Einsatzfahrzeuge aus allen Richtungen ein. Einsatzleiter Thomas Bach von der Freiwilligen Feuerwehr Wülfershausen übernahm sofort die Lageerkundung und koordinierte die anrückenden Kräfte.
Die Feuerwehren Wülfershausen und Saal gingen im Erstangriff gegen den Brand vor, während Eichenhausen eine Löschwasserversorgung von der neu errichteten Zisterne an der BayWa-Einfahrt aufbaute. Parallel dazu verlegten die Wehren aus Waltershausen und Junkershausen eine rund 300 Meter lange Schlauchleitung von der Fränkischen Saale bis zum Einsatzort – inklusive Überquerung der Bundesstraße B279. Zwei leistungsstarke Tragkraftspritzen sorgten dafür, dass genügend Wasser für den intensiven Löschangriff bereitstand.
Unter schwerem Atemschutz kämpften sich Trupps der Feuerwehr ins Innere des verrauchten Gebäudes vor, um eingeschlossene Mitarbeiter – dargestellt von Statisten der Kinderfeuerwehr Eichenhausen und Kindern aus Wülfershausen – zu retten und an den Rettungsdienst zu übergeben. Nach rund 90 Minuten intensiver Arbeit hieß es schließlich: „Feuer aus!“

Kreisbrandmeister Thomas Ganz von der Kreisfeuerwehrführung Rhön-Grabfeld begleitete die Übung als neutraler Beobachter. „Der Ablauf war vorbildlich organisiert, das Zusammenspiel der Wehren hervorragend – so wünscht man sich eine interkommunale Zusammenarbeit“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Auch Bürgermeister Wolfgang Seifert lobte den Einsatz der Frauen und Männer, die ihre Freizeit für das Gemeinwohl opfern: „Es ist nicht selbstverständlich, an einem Samstagnachmittag alles stehen und liegenzulassen, um für die Sicherheit unserer Gemeinde zu üben. Ihr seid mit Herz, Mut und Können dabei – dafür gebührt euch unser größter Dank.“
Als Zeichen der Anerkennung spendierte der Bürgermeister 50 Liter Bier, die beim anschließenden traditionellen Kesselfleischessen im Feuerwehrhaus auf die Kameradschaft gehoben wurden. Sein besonderer Dank galt Einsatzleiter Thomas Bach und Philipp Müller für die Vorbereitung und Leitung der Großübung. (lmw)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden