„Wir schaffen das!“ Diesen legendären Satz hast du, Wolfgang, schon geprägt, als Angela Merkel noch lange keine Bundeskanzlerin und Migration kein Thema war. „Wir schaffen das!“ Mit diesem Satz hast du mich immer beruhigt, wenn kurz vor Andruck der Aufmacher noch nicht fertig oder noch weiße Löcher auf den Seiten waren. Und wir haben es geschafft. Achtseitige Vordrucke haben wir damals produziert, und die Andruckzeiten wurden immer weiter nach vorne gezogen: von 16 auf 15 und dann auf 14 Uhr! Im Akkord haben wir redigiert, recherchiert und geschrieben, bis zur letzten Minute, wir wollten ja topaktuell sein. Das hat Nerven gekostet. Ich erinnere mich noch an ein Richtfest um 12 Uhr. Spätestens um 13 Uhr wolltest du da sein, doch du kamst und kamst nicht zurück. Ich saß wie auf Kohlen. Unser Producer Andreas hatte schon die schlimmsten Drohungen durchs Telefon geschickt: „Ich pump‘ die 1 zu!“, sagte er, wenn wir den Aufmacher nicht pünktlich liefern. Um 13.30 Uhr warst du schließlich da, die Reden hatten so lange gedauert. „Wir schaffen das“, hast du gesagt und in 30 Minuten den Aufmacher reingeklopft – top geschrieben, alles Wesentliche auf den Punkt gebracht. Überhaupt: Unter Zeitdruck und Stress hast du die besten Artikel geschrieben. Dafür habe ich dich immer bewundert. Es war eine schöne Zeit. Wir waren ein super Team: Traudl in der Geschäftsstelle, Rosi in der Anzeigenabteilung, Geli im Redaktionssekretariat, du und ich in der Redaktion. Wir haben tolle Geschichten ausgegraben und waren der Konkurrenz fast immer eine Nasenlänge voraus. Wir haben viel gelacht, Streit hat es so gut wie nie gegeben, auch, weil du Konflikten aus dem Weg gegangen bist. Was hättest du auch machen sollen gegen so eine geballte Frauenmacht 😊 Aber Spaß beiseite. Lieber Wolfgang, ich habe sehr gern mit dir zusammengearbeitet. Und ich glaube, wir haben uns in unserer Unterschiedlichkeit sehr gut ergänzt. Gerne hätte ich dich mit nach Schweinfurt genommen. Du hättest mit deiner flotten Schreibe und deinem trockenen Humor sehr gut ins Schweinfurter Team gepasst.
Doch deine Kompetenz war in Hammelburg gefragt. Niemand kannte sich hier besser aus. Nach Norbert Möller warst du das Urgestein der Main Post in Hammelburg.
Lieber Wolfgang, heute ist es an mir, dir Zuversicht und Mut zuzusprechen. Mit deinen Worten: „Wir schaffen das!“ (is)
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