Liebe Leserin, lieber Leser,
„Da hilft nur noch beten.“ Diesen Satz höre ich, wenn Menschen verzweifelt sind. Wenn wirklich nichts mehr hilft, dann kann oder soll Gott einspringen. Dann soll er sich stark machen, dass sich etwas verändert: die Situation in der Welt, meine eigenen Probleme und Nöte, die Krankheit eines geliebten Menschen. Aber wir wissen: so einfach ist das nun mal nicht. Denn: Es braucht einen Zugang zu diesem Gott. Wie ich den schaffen kann? Unter anderem durchs Gebet. Ich kann in vielfältiger Weise beten: Ich kann Worte machen, ein Vater unser sprechen, in den Gottesdienst gehen oder anderes mehr.
Meine eigene Erfahrung dabei: Mein Beten hat sich im Laufe meines Lebens verändert. Bin ich früher eher durch die oben genannten Möglichkeiten mit Gott in Beziehung getreten, so hat sich für mich persönlich immer mehr die Stille beim oder im Beten „durchgesetzt“. In solchen Phasen schöpfe ich Kraft. Da muss ich nicht viele Worte machen.
Denn Gott weiß eh, was ich brauche, was meine Familie, was die Welt braucht. Aber ich zeige durch mein bewusstes Dasein im Schweigen, dass es mir wichtig ist, in einen quasi spirituellen Raum einzutreten, den Gott füllt. Vielleicht wollen Sie sich einmal bewusst machen, wie Ihr eigenes Beten aussieht? Und vielleicht wollen Sie einmal eine neue Form ausprobieren? Dazu wünsche ich Ihnen die Kraft und den Segen von oben.
Der Autor: Ullrich Göbel,
Ehe- und Familienseelsorger im Dekanat Rhön-Grabfeld
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