„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagt ein deutsches Sprichwort. Das trifft auch auf Christina Werner zu. Die 40-Jährige hat etwas riskiert – und sich so einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Getreu dem Motto „Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum“ wagt sie den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnet in Mellrichstadt ein eigenes Café. Seit dem 1. Juni serviert „Chrischa“, wie sie von den meisten genannt wird, in der Kreisgalerie in der Hauptstraße 5 hausgemachte Kuchen und Torten.
Mellrichstadt
Es freut mich für Frau Christina Werner, dass sie mit „Chrischa’s Café“ in der Kreisgalerie Mellrichstadt einen schönen Ort gefunden hat. Kultur, Begegnung und Gastronomie – das klingt nach einem offenen Haus. Doch offen ist es nicht für alle. Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator bleiben außen vor, denn noch immer fehlt ein barrierefreier Zugang. Dabei wurde der Missstand bereits 2023 angemeldet – mit konkretem Lösungsvorschlag und Zustimmung aus der Kulturverwaltung. Zwei Jahre lang wurde umgebaut, restauriert, geplant. Drei Stufen wären mit einer mobilen Rampe zu überbrücken gewesen. Dass dies selbst bei der Wiedereröffnung ignoriert wurde, ist kein Versehen, sondern Ausdruck struktureller Ausgrenzung. Öffentliche Kulturorte, die nicht allen offenstehen, sind keine Orte der Begegnung. Barrierefreiheit ist keine Kür, sondern Pflicht – oder es bleibt bei schöner Fassade für wenige.
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