Seit fast 40 Jahren führt Dr. Eberhard Helm eine Hausarztpraxis in Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld). „Ich sehe mich als langjähriger Begleiter meiner Patienten, ihre positiven Rückmeldungen motivieren mich immer wieder aufs Neue“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch wie jeder Mediziner wird auch Eberhard Helm immer wieder mit Schlagzeilen wie „Was tun gegen den Ärztemangel?“, „Wie lockt man junge Ärzte aufs Land?“ oder „Patienten suchen verzweifelt einen Hausarzt“ konfrontiert. Im Interview schildert er seine Sicht auf die Lage und sagt, wie es um seine Work-Life-Balance bestellt ist.
Ostheim
Wenn ein Hausarzt wie Dr. Schneider seit Jahren vergeblich einen Nachfolger sucht und nun mit 70 endgültig schließen muss, ist das für die betroffenen Patienten dramatisch – egal, was die Statistik sagt. Während Dr. Helm den Ärztemangel in der Rhön für „nicht so gravierend“ hält, zeigt der Fall von Dr. Schneider in Ostheim das Gegenteil: Über Jahre kein Nachfolger, am Ende stehen Hunderte Menschen ohne wohnortnahe Versorgung da. Genau darin liegt der Widerspruch: Auf dem Papier mag die Region „überversorgt“ wirken, in der Realität nützt das den Menschen nichts, die keinen Arzt mehr finden. Statistische Arztzahlen beruhigen Verwaltungen, aber sie behandeln keinen einzigen Patienten. Dramatisch ist es immer für die, die am Ende vor verschlossenen Praxistüren stehen.
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