Im Bereich der Meeres- und Gezeitenenergie versteht sich die SKF mit ihrer Ingenieurskompetenz und dem Produktportfolio als „Inkubator“ für die unterschiedlichsten Systemlösungen in der SKF Gruppe. Diese und folgende Informationen sind einer Mitteilung von SKF entnommen. In Schweinfurt werden frei gewordene Kapazitäten genutzt, um das zukunftsträchtige Geschäftsfeld im Bereich vollintegrierte Lagereinheiten auszubauen. Derzeit füllen Komponenten für Carnegies Erstentwicklung ihres Ceto-Wellenenergiegeräts eine Produktionshalle, in der zuvor große Lager für die Windkraftindustrie hergestellt wurden.
„Meeresenergie ist ein dynamischer und wachsender Markt, in dem viele neue Lösungen und Anwendungen entstehen. Am Produktionsstandort Schweinfurt können wir einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir unsere Fertigungskompetenz im Bereich Sonderlösungen und kundenspezifischer Produkte einbringen“, betont Werkleiter Philipp Bernreuther. Er baut darauf, mittel- und langfristig einen Teil der auslaufenden Produktion der von SKF entwickelten Nautilus-Windkraftlager mit Produkten für Wellen- und Gezeitenenergie kompensieren zu können.

Drei Antriebssystemlösungen
Für den Kunden Carnegie, der eine Basis im Golf von Biskaya betreibt, entwickelt und produziert SKF drei Antriebssystemlösungen für einen Wellenenergiekonverter. In einer am Meeresboden verankerten, schwimmenden Plattform werden Wellenbewegungen aufgenommen und in Rotationskraft umgesetzt. Diese werden in elektrische Energie gewandelt. Der Demonstrator hat eine Nennleistung von 80 kW und soll nach erfolgreicher Testphase die Grundlage für den Aufbau einer CETO-Farm mit einer Erzeugerleistung von bis zu 6 MW bieten, 1MW pro Wellenkraftwerk.
Großprüflager verhindert aufwändige Wartungsarbeiten
SKF steuert aus eigener Fertigung Wälzlager, Gehäuse, Industriedichtungen und Schmiersysteme sowie spezielle Dichtungen bei. Vor dem Einsatz dort werden die in Schweinfurt assemblierten Antriebsmodule im Großlagerprüfstand geprüft, um aufwändige Wartungsarbeiten beim Einsatz in der Meeresumgebung zu vermeiden.
„Unser Setup ist ideal“, unterstreicht Michael Baumann, Leiter Geschäftsentwicklung und Strategische Accounts, Ocean-Energy. Dass er mit diesem und weiteren Projekten im Schweinfurter Werk eine Auslastungslücke im Bereich Lagereinheiten teilweise schließen kann, macht ihn stolz: „Wir haben fest an eine gute Zukunft der Meeresenergie geglaubt. Jetzt erleben wir hier eine dynamische Entwicklung und anziehende Nachfrage – und sind bereit, diese zu bedienen.“ (sg)
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