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Fußball: Rückzug aus der Bezirksoberliga: Die Fußballerinnen aus Bischofsheim und Herbstadt starten in der untersten Liga einen Neuanfang

Fußball

Rückzug aus der Bezirksoberliga: Die Fußballerinnen aus Bischofsheim und Herbstadt starten in der untersten Liga einen Neuanfang

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    In der abgelaufenen Saison standen sich die Sportfreunde Herbstadt (rechts Vanessa Wehner) und der VfR Stadt Bischofsheim (links Lea Umla) noch in der Bezirksoberliga gegenüber. Nun gibt es bei beiden Vereinen einen Neustart in der Kreisliga.
    In der abgelaufenen Saison standen sich die Sportfreunde Herbstadt (rechts Vanessa Wehner) und der VfR Stadt Bischofsheim (links Lea Umla) noch in der Bezirksoberliga gegenüber. Nun gibt es bei beiden Vereinen einen Neustart in der Kreisliga. Foto: Heiko Rebhan

    Alarmierend nannte der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf kürzlich die stetig sinkenden Zahlen von Fußballerinnen. So sind aktuell nur noch 187.000 Mädchen und Frauen bundesweit registriert. Ein Abwärtstrend, der auch im Landkreis Rhön-Grabfeld zu beobachten ist. Gerade einmal vier Frauenteams nahmen in der vergangenen Saison am offiziellen Spielbetrieb teil. Und überall gab es mehr oder weniger das gleiche Problem: akuter Spielerinnenmangel.

    Der VfR Stadt Bischofsheim zieht sich trotz Platz vier zurück

    Besonders betroffen waren mit dem VfR Stadt Bischofsheim und den Sportfreunden Herbstadt die beiden höchstklassigen Frauenteams aus der Bezirksoberliga. Während die Herbstädterinnen mehrmals mit weniger als elf Spielerinnen antreten mussten und in 14 Spielen lediglich einen Punkt holten, schlossen die Bischofsheimer die Saison auf dem vierten Tabellenplatz ab. Dennoch hieß es nach der Saison für beide Teams: Aus in der Bezirksoberliga und Neuanfang ganz unten in der Kreisliga.

    "Wir hatten in der letzten Saison schon ab und an personelle Probleme. Da uns jetzt auch noch drei wichtige Spielerinnen verlassen haben, wird die Situation nicht einfacher", erklärt VfR-Trainer Alexander Latus den auf den ersten Blick überraschenden Rückzug der Rhönerinnen. Der gar nicht mehr so überraschend ist, wenn man die Namen der Abgänge liest. Mit Verena Faulstich (zur TSG Lütter in die Hessenliga) und Tanja Heckenlauer (Ziel noch unbekannt) verlassen die absoluten Leistungsträgerinnen der letzten Jahre den Verein. Zudem kehrt Paulina Sperl zurück zur TSG Bastheim.

    Die beiden Torjägerinnen Verena Faulstich und Tanja Heckenlauer verlassen Bischofsheim

    Wie groß die Abhängigkeit des VfR Stadt Bischofsheim von Faulstich und Heckenlauer war, beweist allein ein Blick auf die Torjägerliste. Zusammen haben die beiden 36 der 40 Saisontore erzielt. "Da geht uns schon extrem viel Qualität verloren. Die Bezirksoberliga wäre für die Mannschaft in der neuen Saison mindestens eine Nummer zu groß gewesen. Das hätte den Spielerinnen auch keinen Spaß mehr gemacht", sagt Latus. Hinzu kämen die oft weiten Auswärtsfahrten in Unterfrankens höchster Spielklasse am Sonntagmorgen.

    Davon noch stärker betroffen sind die Sportfreunde Herbstadt. Aufgrund ihrer geografischen Lage im östlichen Unterfranken mussten sie zu den Spielen im Raum Aschaffenburg am Sonntagmorgen teilweise 160 Kilometer einfach zurücklegen. "Für uns wäre es beispielsweise deutlich angenehmer, wenn wir gegen Teams aus Oberfranken spielen würden", erklärt Ralf Seidling, der 15 Jahre die Frauen der Sportfreunde trainiert hat und nun etwas kürzertreten wird.

    Herbstadt kassiert gleich dreimal eine zweistellige Niederlage

    Seine letzte Saison als Trainer in Herbstadt hatte er sich anders vorgestellt. Dreimal kassierte sein Team eine zweistellige Niederlage, insgesamt gelangen den Sportfreunden in der gesamten Saison nur vier Treffer. "Dennoch hat sich die Mannschaft nie aufgegeben und zum Teil auch respektable Ergebnisse erzielt", lobt Seidling. "Wir wollten eine Abmeldung während der Saison vermeiden, da das auch wieder eine Strafe zur Folge gehabt hätte."

    War es im Nachhinein vielleicht sogar ein Fehler, nach der Bezirksliga-Meisterschaft den Sprung in die Bezirksoberliga zu wagen? "Nein", sagt Seidling. "Wir hatten extrem viel Pech mit Verletzungen. Das konnte man so nicht absehen." Zudem gab es einige Spielerinnen, die während der Saison schwanger wurden. Seidling räumt jedoch ein, "dass die Motivation in der Bezirksoberliga schon gelitten hat".

    Der Spaß am Fußball soll in der Kreisliga wieder zurück kommen

    Ein Neuanfang in der untersten Liga sei letztlich unausweichlich gewesen. "Da Alzenau und Bischofsheim zurückgezogen haben, hätten wir als abgeschlagener Tabellenletzter womöglich weiterhin in der Bezirksoberliga spielen können. Das war für uns aber ebenso wenig ein Thema wie ein normaler Abstieg in die Bezirksliga", sagt Seidling. Er hofft, dass in der Kreisliga der Spaß zurückkommt und neue Spielerinnen den Kader vergrößern. "Die Resonanz bei den ersten Schnuppertrainings war schon einmal gut."

    Auch beim VfR Stadt Bischofsheim hofft man auf neue Spielerinnen und bietet ebenfalls Schnuppertrainings an. "Wichtig ist uns, dass es überhaupt weiter geht und die Spielerinnen Spaß haben", sagt Latus. Seit drei Jahren kicken bereits einige Waldbergerinnen in Bischofsheim mit, dennoch ist der Kader aktuell dünn. "Die Mannschaft ist sehr motiviert. Das stimmt mich positiv", so Latus. Und im Notfall könne man in der Kreisliga, analog zu den B-Klassen bei den Männern, auch Neun gegen Neun spielen.

    Schnuppertraining in Bischofsheim und HerbstadtSowohl der VfR Stadt Bischofsheim als auch die Sportfreunde Herbstadt suchen zur Verstärkung ihrer Frauenteams Spielerinnen im Alter ab 16 Jahren. Auch Anfängerinnen sind willkommen. Interessenten können sich bei Alexander Latus (Bischofsheim) unter 0171/3298864 oder bei Johanna und Paula Aman (Herbstadt) unter 0160/99536554 bzw. 0152/04279564 melden.

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