Am Freitagabend empfangen die Schweinfurter Tabellenschlusslicht Königsbrunn (20 Uhr, Icedome) und könnten mit einem Sieg sieben Punkte zwischen sich und die Schwaben bringen, die obendrein schon ein Spiel mehr absolviert haben. "Wir gehen davon aus, dass Königsbrunn entsprechend loslegen wird wie die Feuerwehr", stellt sich ERV-Kapitän Semjon Bär auf eine intensive Partie ein.
Gleichzeitig ist er aber überzeugt "dass die bei uns nichts holen werden, wenn wir uns nicht total blöd anstellen." Zuversichtlich stimmt ihn neben den bisherigen Duellen mit dem EHC auch die durch den Sieg in Ulm breiter gewordene Brust bei den Schweinfurtern, auch wenn das Spiel am Sonntag bis zuletzt auf Messers Schneide stand. "Ich habe selten so ein effektives Spiel erlebt. Auf beiden Seiten war fast jeder Schuss ein Treffer. Beide Abwehrreihen standen eigentlich ganz gut, was beim Ergebnis von 7:6 erstmal komisch klingt."
Der Platz in der Abwehr bekommt dem Kapitän
Zu den Mitgliedern der Abwehrreihen bei den Schweinfurtern zählt seit dem vergangenen Wochenende auch Bär selbst, der seinen Platz im Angriff mit Dennis Ostertag tauschte und damit sehr zufrieden ist: "Der Trainer hat auch schon gemeint, dass ich plötzlich ein völlig anderer Spieler bin". Woran das liegt, kann Bär selbst nicht sagen. "Ich bin jemand, der große Ansprüche an sich selbst stellt. Als Kapitän vielleicht sogar noch mehr. Möglicherweise hat das einfach dazu geführt, dass ich in der einen oder anderen Situation verkrampft war."
Aus der Defensive heraus gelingen ihm plötzlich die Dinge wieder, die zuvor schief gegangen sind. Sogar das Toreschießen, wie er in Ulm gleich im zweiten Spiel unter Beweis stellte. Entsprechend wird er auch an diesem Wochenende wieder an der Seite von Leonardo Ewald in der Abwehr auflaufen und alles dafür geben, dass die Mighty Dogs mit einem Sieg am Freitag den möglicherweise vorentscheidenden Schritt zum Klassenerhalt gehen.
Ein Hauch von Play-offs
Doch auch für die zweite Partie des Wochenendes in Geretsried (Sonntag, 17.30 Uhr) rechnet sich der Kapitän etwas aus, auch wenn sich der ESC zuletzt beim Sieg in Erding in guter Form präsentierte. "Auch die haben wir in dieser Saison schon geschlagen – sogar auswärts", ist Bär überzeugt, dass der Sieg in Ulm der nötige Brustlöser gewesen sein könnte, um jetzt schnell das Abstiegsgespenst aus Schweinfurt vertreiben zu können.
Denn mit sechs Punkten an diesem Wochenende wären die Schweinfurter auch dann von Königsbrunn nicht mehr einzuholen, wenn die Schwaben ihr Sonntagsspiel gegen Dorfen gewinnen sollten. Ein Hauch von Play-offs weht also an diesem Wochenende durch die Bayernliga-Abstiegsrunde.