Felix Magath hat am Rand des ersten Spiels nach seiner Präsentation als Chef von Flyeralarm Global Soccer gleich einen Pflock eingeschlagen. Er wisse ja, dass die Verantwortlichen der Würzburger Kickers und Trainer Michael Schiele gerne auch über die Saison hinaus weitermachen wollen. Am Ende müsse er sich aber erst einmal ein eigenes Urteil bilden und dann entscheiden. Er hat das letzte Wort, daran besteht kein Zweifel. All das, was bislang besprochen wurde, hat Magath schon einmal beiseite gewischt. Alte Verdienste sind auch nichts mehr Wert, wenn sich der 66-Jährige nun ein Bild verschafft.
Schiele steht unter Beobachtung und das nicht von irgendwem, sondern von Magath, dem einstigen Meistertrainer, den Flyeralarm-Boss und Kickers-Aufsichtsratschef Thorsten Fischer bei der Vorstellung in der vergangenen Woche als "Koryphäe" bezeichnete. Keine angenehme Situation für den 41-jährigen Rothosen-Coach, der nun natürlich versuchen wird, den Ansprüchen und Vorstellungen Magaths gerecht zu werden. Das freilich werden auch die Spieler bemerken. Die Autorität des Trainers stärkt man so nicht.
Magaths Engagement ist trotzdem für die Kickers eine große Chance. Der Drittligist ist in Bewegung, im Aufbruch. Zunächst einmal geht es aber darum, diese Saison ordentlich zu Ende zu bringen. Damit dies gelingt, sollte aber in der Trainerfrage alsbald Klarheit herrschen. Das hat auch Schiele, der die Kickers 2017 in einer ganz kniffeligen Situation übernommen und stabilisiert hatte, nicht anders verdient.
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