Dass das Leben in München teuer ist, ist keine Überraschung. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ergab nun, dass es sich in der bayerischen Landeshauptstadt 38 Prozent teurer lebt, als in der günstigsten Region in Deutschland. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, haben die Institute einen neuen Preisindex entwickelt, der Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland transparent vergleicht.
Lebenshaltungskosten in Deutschland: Leben in München am teuersten
Genau im bundesweiten Durchschnitt liegen die Stadt Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Diese erhielten den Indexwert 100. In München liegt der Wert bei 125 und damit 25 Prozent über dem Durchschnitt. Auf Platz 2 folgt der Landkreis München (16,7 Prozent), dahinter Frankfurt am Main (15,9) und Stuttgart (14,8). Die Stadt Augsburg liegt bei 105. Am günstigsten ist das Leben im sächsischen Vogtlandkreis (Indexwert: 90), im thüringischen Greiz (90,5) sowie in Görlitz (90,6). Die günstigste Region im Westen ist Pirmasens in Rheinland-Pfalz (90,7).
Dabei machen vor allem die Wohnkosten den Unterschied. Dabei gibt es die größten Abweichungen zwischen den einzelnen Regionen. Rechnet man sie heraus, ist der Unterschied zwischen den Extremwerten gerade einmal sechs Prozent. Ohne die Wohnkosten ist Stuttgart die teuerste Stadt Deutschlands, allerdings nur mit 4,2 Prozent Aufschlag auf den Bundesdurchschnitt. Dahinter folgen München (2,1), Aschaffenburg (1,8) und Freiburg (1,6). Am günstigsten ist es im Landkreis Leer, wo es 1,7 Prozent billiger ist, gefolgt von Ostprignitz-Ruppin und Nordhausen mit je 1,6 Prozent.
Teuer und günstig leben in Deutschland: Wohnen spielt entscheidende Rolle
Die hohen Wohnkosten sorgen vor allem in großen Ballungsräumen und umliegenden Kreisen dafür, dass das Leben in diesen Regionen teuer ist. Das ist auch in attraktiven Wohngegenden wie am Alpenrand oder am Bodensee der Fall. Dass die bevölkerungsstarken Städte bei den Wohnkosten teils weit über dem Durchschnitt liegen, zieht dabei den gesamten Index nach oben. Das führt zum auf den ersten Blick überraschenden Ergebnis, dass von den 400 Städten, Kreisen und Landkreisen 274 billiger als der Durchschnitt sind.
Insbesondere die östlichen Bundesländer – mit Ausnahme von Berlin und Umgebung – sind meist deutlich günstiger als der Durchschnitt. Das Gleiche gilt für einzelne Gegenden in der Mitte und dem Nordwesten Deutschlands, westlich von Frankfurt und im äußersten Norden und Osten Bayerns. (mit dpa)