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Scheurings Wort zum Samstag: Saturdays for German

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Scheurings Wort zum Samstag: Saturdays for German

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    Die Demonstrationen von Fridays for Future sind zurück. Das ist schön. Ich finde es gut, wenn sich junge Leute engagieren. Ich habe das auch getan und als 17-Jähriger Flugblätter über die Gefahren der Atomkraft verteilt. Das war Ende der 1970er Jahre, die Grünen gab es da noch gar nicht. Von Passanten durfte ich mir damals Sprüche anhören wie „Geh doch nach drüben!“. Dabei hätten sie in der DDR bestimmt keinen wie mich haben wollen – einen mit langen Haaren, der Flugblätter verteilt. Die Jugendlichen von heute stoßen auf mehr Verständnis als ich damals. Das freut mich. Nur eines verstehe ich nicht. Selbst die Schwedin Greta Thunberg, Galionsfigur von Fridays for Future, trägt bei Demonstrationen ein Plakat mit der Botschaft „Skolstrejk för klimatet“ in ihrer Landessprache. Warum tragen dann hierzulande viele englische Parolen durch die Straßen? Glauben sie, die Bürger mit Slogans wie „There is no Planet B“ oder „Fight climate change“ leichter überzeugen zu können? Ich fürchte eher, dass viele Parolen wie „Change the system not the climate“ oder „Earth overgreed“ nicht verstehen. Vielleicht gründe ich auch eine Protestbewegung. Ich nenne sie „Saturdays for German“ und male mir Plakate, auf denen „Change the system not the language“ (Ändert das System, nicht die Sprache) oder „4 our language“ (Für unsere Sprache) steht. Oder ich laufe künftig freitags mit und trage Parolen wie „Now it goes around the sausage“ (Jetzt geht es um die Wurst) oder „I believe I spider“ (Ich glaub' ich spinne). Ich will ja von den Menschen, die ich überzeugen will, auch verstanden werden.

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