Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der auch passionierter Jäger ist, würde einen Wolf abschießen. „Wenn er in meinem Revier wäre und die Erlaubnis wäre da, würde ich es tun“, sagte der stellvertretende bayerische Ministerpräsident jetzt im Brustton der Überzeugung der „Bild“-Zeitung. Jedes Tier, so Aiwanger weiter, habe zwar seine Existenzberechtigung. Aber nicht jedes Tier passe überall hin. Die Ratte passt nicht in die Speisekammer und der Wolf nicht unbedingt in den Schafstall. Von jenem Wolf, der sich erst umständlich in einen Schafspelz zwängen muss, mal ganz zu schweigen. Auch wer sich einen Wolf sucht, hat tendenziell wenig zu lachen. Praktisch gar nichts zu lachen hat aber, wer sich einen Wolf läuft. Politisch geht der Freie-Wähler-Chef auch gerne mal auf Großwildjagd. Ganz fest im Fadenkreuz von Aiwangers Zielfernrohr: die Grünen. Unter dem Hashtag #esreichtihrheuchler hat er die Opposition schon attackiert, und auch beim Thema Flächenverbrauch gab's von Aiwanger im Landtag schon ordentlich was auf die Mütze. Überhaupt schlägt der Freie-Wähler-Chef gerne mal einen scharfen Ton an. Böse Zungen behaupten, vor allem dann, wenn er sich angegriffen fühlt. Noch bösere Zungen behaupten, er könne einfach mit Kritik nicht umgehen, und werde dann grob. Das ist kein schöner Zug und irgendwie auch wenig staatsmännisch, folgt aber dem Motto: Wer sich zum Schaf macht, der wird vom Wolf gefressen. Also gibt Aiwanger lieber den bösen Wolf. Nur sollte er dann vielleicht auch nicht ganz so laut für eine Abschussquote plädieren.
Unterm Strich